Der Bürgerkrieg in den USA

Vorgeschichte und Ursachen des amerikanischen Bürgerkriegs sind komplex – keineswegs spielte dabei ausschließlich die Sklavenfrage eine Rolle, wenn diese auch im Zentrum der Auseinandersetzungen stand. Vielmehr wirkten politische, verfassungsrechtliche, wirtschaftliche, soziale und auch mentale Faktoren zusammen.

Der Bürgerkrieg in den USA
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Sklavenarbeit in den Südstaaten

Die Südstaaten waren infolge ihrer wirtschaftlichen und sozialen Struktur auf Sklavenarbeit angewiesen, da sie sich Lohnarbeit infolge der Absatzbedingungen für Agrarprodukte nicht leisten konnten. Zudem basierte das ganze soziale und geistige Gefüge der Herrschaftsordnung auf dem Bewusstsein einer Superiorität der Weißen über die Schwarzen. Verfassungspolitisch und –rechtlich wurden Konflikte zwischen Union und Föderalstaaten berührt, die noch aus der Gründungsphase stammten. Wichtige Bundesstaaten interpretierten die Verfassung so, dass sie daher das Recht zum Austritt aus den USA herleiteten.

Konföderierte gegen Union

Der Verlauf des Krieges war nach wechselnden Erfolgen am Anfang durch ein Vorrücken der Nordarmee (Union) auf das Gebiet der Südstaaten (Konföderierte) gekennzeichnet. Der Süden bemühte sich nach dem Sieg bei der Schlacht von Manassass, die Grenzstaaten Kentucky und Missouri politisch und militärisch in sein Staatsgebiet zu integrieren. Dies scheiterte jedoch. Die Konföderierten unter General Lee drangen nach Maryland ein, wo es am 17. September 1862 zur Schlacht am Antietam kam, die einen strategischen Sieg für die Union brachte, da die Konföderierten gestoppt wurden. Gleichzeitig begann eine Art ideologischer Krieg, der dem Charakter der ganzen Auseinandersetzung ein immer weiterreichendes, radikaleres Gepräge gab.

Abraham Lincoln befreit die Sklaven

Lincoln erklärte nach der Schlacht am Antietam am 1. Januar 1863 alle Sklaven in den Südstaaten für frei und setzte so die Südstaaten moralisch und strategisch massiv unter Druck. Andere Staaten, wie z. B. Großbritannien und Frankreich, die zur Unterstützung der Südstaaten eigentlich bereit waren, mussten von entsprechenden Unternehmungen Abstand nehmen, wenn sie sich international nicht desavouieren wollten.

Die Schlacht von Gettysburg

Die Union besetzte 1863 Tennessee und konnte die Kontrolle über den Mississippi erlangen, womit die Südstaaten strategisch geteilt wurden. Lee und seine Südstaatenarmee drangen nach einigen aufsehenerregenden Siegen erneut nach Maryland und Pennsylvania vor, wurden jedoch in der Schlacht von Gettysburg (1. - 3. Juli 1863) besiegt. Der Krieg hatte damit endgültig seine Wende genommen. Die Union unter den Generälen Grant und Sherman drang immer weiter auf das Gebiet der Südstaaten vor und eroberten im September 1864 dann Atlanta. Durch weiteren Vormarsch wurde das Gebiet der Konförderierten erneut gespalten. Trotz aller Anstrengungen konnten diese sich nicht wieder erholen.

»Verbrannte Erde« - Das Ende des amerikanischen Bürgerkriegs

Besonders hart waren gegen Kriegsende die radikalen Maßnahmen des Unionsgenerals Shermann, der nun einen Krieg der »verbrannten Erde« führte. Die Angriffe richteten sich zunehmend gegen die Logistik, insbesondere die Nahrungsmittelversorgung des Südens. So drang man mit gezielten Stößen vor und vernichtete etwa die Ernten. Die konföderierte Armee legte – personell nahezu ausgeblutet – schließlich im Frühjahr/Sommer 1865 die Waffen nieder. In der Folge wurden die Ziele der Nordstaatenunion fast vollständig durchgesetzt. Der Gesamtstaat blieb erhalten, die Sklaverei wurde abgeschafft.

Quelle: DER GROSSE PLOETZ ATLAS ZUR WELTGESCHICHTE, 2009, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht

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