In der Bibel begegnen uns große Frauengestalten.
Sie haben einen besonderen
Platz in der Geschichte Gottes mit seinem
Volk. Eine neue Litanei erinnert an diese
Frauen und bringt die Freude über Gottes
Handeln durch diese Frauen zum Ausdruck.
Tipps zur Verwendung
Die Litanei kann in unterschiedlichen Feierformen
verwendet werden, z. B.
- im Eröffnungsteil oder als Lobpreis einer
Wort-Gottes-Feier, insbesondere wenn eine der biblischen Frauengestalten in einer der
Lesungen begegnet,
- in einer Frauenliturgie,
- in einer Andacht.
Mit Hilfe der Schriftstellen zu den in
der Litanei genannten Frauen (siehe unten)
sind passende Lesungen leicht zu finden.
Aus den Anrufungen können auch einzelne
ausgewählt werden. Die Akklamation
durch den Liedruf kann auch nach zwei
Anrufungen erfolgen.
Liedrufe als Akklamation
zur Auswahl
-
GL 42,1: Nach Gott, dem Lebendigen,
dürstet meine Seele.
- GL 616,1: Gott, du mein Gott, dich suche
ich, meine Seele dürstet nach dir.
- GL 312,4/GL 624,2/KG 267: Dem Herrn
will ich singen; machtvoll hat er sich kundgetan.
- KG 276: Du bist das Licht in der Finsternis
der Zeiten, du leuchtest uns auf unserm Weg.
Falls die Litanei als Lobpreis verwendet
wird, eignen sich als Liedrufe z. B.:
- GL 616,5 (Joppich)/GL 619,1 (Rothenberg)/
KG 581: Alles, was Odem hat (ohne
die Strophen).
- KG 265: Alles, was atmet, lobe den Herrn.
Litanei zu biblischen
Frauengestalten
-
Vorbeter/in: Lasst uns vor Gott treten und betend
sein Wirken in und durch Frauen preisen.
(Danach kurze Stille oder Akklamation)
-
V: Gott, du hast Eva zu deinem Bild und zur
Mutter allen Lebens gemacht. Gott, du hast
Sara in ihrer Kinderlosigkeit Vertrauen in
dich geschenkt und ihr mit Isaak eine Zukunft
eröffnet. Gott, dich hat die Prophetin
Mirjam zusammen mit allen Frauen gepriesen.
– Alle: Akklamation
-
V: Gott, du hast Lea und Rahel zu den
Stammmüttern des Volkes Israel gemacht.
Gott, du gabst Rut, der Ahnin Jesu, Kraft
und Mut; so wurde sie in der Fremde
zur Gefährtin im Glauben und im Leben.
Gott, du hast Debora Klugheit und Weisheit
verliehen, sodass sie umsichtig Recht sprechen
konnte.
– A: Akklamation
-
V: Gott, du ließest Hanna das Licht und den
Retter der Welt erkennen in dem kleinen
Jesus auf den Armen seiner Mutter Maria.
Gott, du ließest die durstige Frau am Jakobsbrunnen
in den Brunnen ihrer Sehnsucht
schauen und machtest sie so zur Quelle für
andere. Gott, du schenktest der blutflüssigen
Frau beharrliches Vertrauen in dich,
dass sie geheilt wurde.
– A: Akklamation
-
V: Gott, du gabst Maria die Kraft, ihren Sohn
durch alle Höhen und Tiefen des Lebens zu
begleiten. Gott, du zeigst uns im Handeln
der Frau, die Jesus die Füße salbte, die große
Kraft der Liebe und der Vergebung. Gott,
du hast Maria von Magdala inmitten ihrer
Tränen und ihrer Trauer zur Apostelin der
Auferstehung bestimmt.
– A: Akklamation
-
V: Gott, du erfülltest Lydia mit dem Heiligen
Geist, sodass sie und ihr Haus sich von Paulus
taufen ließen und das Evangelium bezeugten.
Gott, du machtest Priska zur Freundin
und Weggefährtin von Paulus und gabst
ihr das Talent, mutig und selbstbewusst das
Evangelium zu lehren. Gott, du hast der Apostelin
Junia die Kraft geschenkt, den Glauben
standhaft zu bezeugen.
– A: Akklamation
-
V: Gott, in den heiligen Schriften begegnen
wir großen und starken Frauen. Es gab
viele mehr, deren Namen und Geschichten
niemand aufgeschrieben hat. Mit den
zahlreichen bekannten und unbekannten
Frauen aus vielen Jahrhunderten verkünden,
bezeugen und bekennen wir dich bis
heute. Wie damals in ihrem Leben sei auch
heute in unserer Mitte.
– A: Akklamation
Schriftstellenverzeichnis
zu den in der Litanei genannten
biblischen Frauengestalten
-
Eva: Gen 1–3
- Sara: Gen 12; 16–18; 21; 23
- Mirjam: Ex 15; 20–21
- Lea und Rahel: Gen 29–35
- Rut: Rut 1–4
- Debora: Ri 4–5
- Hanna: Lk 2,36–40
- Die salbende Frau: Lk 7,36–50
- Frau am Jakobsbrunnen: Joh 4
- Die blutflüssige Frau: Mt 9,20–22; Mk 5,25–34; Lk 8,43–48
- Maria: Mt 1–2; Lk 1–2; Joh 19,25–27
- Maria von Magdala: Joh 20,1.11–18
- Junia: Röm 16,7
- Lydia: Apg 16,12–15.40
- Priska: Apg 18; Röm 16,3
Dieser Beitrag wurde ursprünglich für
www.liturgie.ch verfasst.