Editorial

Bei der Recherche zu diesem Heft musste ich immer an die Erzählungen meines Onkels Hans denken, der als Fallschirmjäger 1944 von Russland in die Normandie verlegt wurde. Besonders fesselten mich seine Schilderungen von den Kämpfen in der Bocage, einer normannischen Heckenlandschaft bei der Stadt Caen: „Nie wussten wir, wo der Feind steht, er konnte überall sein.“ Mein Onkel geriet in Kriegsgefangenschaft und verbrachte den Rest des Zweiten Weltkriegs in einem texanischen Lager.

Trotz aller Überlegenheit an Menschen und Material müssen sich die Alliierten nach der Landung den Weg nach Paris mit großen Verlusten erkämpfen. Denn obwohl der Krieg eigentlich schon verloren ist, leisten die deutschen Verbände zähen Widerstand. Neben Veteranen schickt die Generalität auch die SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“ an die Front. Die meisten ihrer „Männer“ sind gerade 17 Jahre alt. Die Hölle des Krieges kennt keinen Jugendschutz.

„Jeder Kommandeur braucht in seiner Kompanie Killer, die ihre Kameraden zum Töten motivieren“, schreibt der US-Fallschirmjäger Richard Winters in seinen Memoiren. Als Frontoffizier mit brutalen Erfahrungen meidet er die hohlen Heldenlieder. Ganz anders als General Eisenhower: „Zu siegen verlangte eine eindrucksvolle Manifestation der edelsten Tugenden des Menschen: Glaube, Mut, Stärke, Opferbereitschaft.“

Ihr, Euer

Dr. Klaus Hillingmeier
Chefredakteur

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