Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Grün, Anselm
Benediktinerpater
Beim Auftakt zum gemeinsamen Reformationsgedenken im schwedischen Lund am 31. Oktober 2016 hat Papst Franziskus deutliche Worte gefunden: »Wir dürfen uns mit der Spaltung und der Entfremdung nicht abfinden, die die Teilung unter uns hervorgerufen hat. Wir haben die Gelegenheit, einen entscheidenden Moment unserer Geschichte wiedergutzumachen, indem wir Kontroversen und Missverständnisse überwinden, die oft verhindert haben, dass wir einander verstehen konnten.« Schon die Tatsache, dass Lutheraner und Katholiken gemeinsam der Reformation gedenken, ist ein bemerkenswertes und hoffnungsvolles Zeichen. Die Perspektiven und Möglichkeiten, die das gemeinsame Gedenken eröffnet, dürfen nicht unterschätzt werden – und erst recht nicht ungenutzt bleiben.
In dem Dokument »Vom Konflikt zur Gemeinschaft «, das das gemeinsame Reformationsgedenken vorbereitet hat, werden abschließend fünf »ökumenische Imperative« formuliert. In ihnen wird gefordert, dass »Lutheraner und Katholiken gemeinsam die Kraft des Evangeliums Jesu Christi für unsere Zeit wiederentdecken« und dass sie »in der Verkündigung und im Dienst an der Welt zusammen Zeugnis für Gottes Gnade ablegen«. Die Ökumene, die daran arbeitet, die Teilung der Christen zu überwinden, ist keine Option. Sie ist eine Notwendigkeit, die sich aus der Treue zu Jesus Christus und aus dem Auftrag der Kirche für die Welt ergibt. Die Beiträge aus Afrika und Lateinamerika führen vor Augen, wie bedeutsam das ökumenische Gespräch für das gesellschaftliche Leben ist. Mögen diese Erfahrungen aus dem Süden auch für das Wirken der Christen hierzulande inspirierend sein!
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