Wieso Computer im Hort?
Das Ganztagsangebot (GTA) Computer gibt es seit ca. 15 Jahren im Hort „Dr. Belian“. Damals entstand der Wunsch der Kinder, die vorhandenen Computer der Schule zu nutzen. So riefen wir das GTA Computer ins Leben. Die meisten Kinder haben vor dem Besuch des GTA kaum Kenntnisse über die Computernutzung. Wie man einen Computer einschaltet, Schreibprogramme verwendet oder wie ein Drucker funktioniert, wissen sie oftmals nicht. Den Kolleg:innen des Horts und mir ist es daher wichtig, den Kindern ein Basiswissen zu den Themen „Computer“, „Internet“ und „Medien“ im Allgemeinen zu vermitteln. Das bedeutet auch, dass wir die Kinder über Gefahren im Internet aufklären. Bspw. was passiert, wenn ich ein Bild von mir in den sozialen Medien veröffentliche oder ich einen Text aus dem Internet kopiere und einfach so wiederverwende. Mit dem GTA haben wir die Möglichkeit, den teilnehmenden Kindern etwas für ihre Zukunft, aber auch ihre Zeit fernab der Schule mitzugeben. Das GTA legt u.a. den ersten Grundstein für die vorausgesetzten Computerkenntnisse in den weiterführenden Schulen.
Eine Computer-AG gestalten und anbieten
Als externe GTA-Kraft führe ich das Angebot zweimal in der Woche durch. Ein Angebot für die zweiten und dritten Klassen sowie eins für die vierten Klassen und die Klassen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche. Jedem Kind stehen ein Computer, ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus zur Verfügung. Für das Angebot nutzen wir den Computerraum der Schule, der sich im gleichen Gebäude wie der Hort befindet.
Der Ablauf einer Stunde ist dabei immer gleich:
- Zu Beginn bespreche ich mit den Kindern die Computerregeln, z.B. sorgsam mit den Geräten umzugehen und keine persönlichen Daten im Internet einzugeben. Die Wiederholungen helfen dabei, dass sie sich immer wieder den richtigen Umgang mit dem Computer vergegenwärtigen und sich so besser merken können.
- Danach beginnt die Zeit am Computer. Hier vermittle ich Grundkenntnisse, bspw. das Schreiben in Textverarbeitungsprogrammen, das Erstellen von Präsentationen und das Nutzen von (Kinder-)Suchmaschinen. Ebenso erkläre ich die Funktionen von Tastatur, Maus und Drucker. Wenn die Kinder zu dem Zeitpunkt bereits ein Handy besitzen, besprechen wir auch das Benutzen von Social-Media-Apps. Die Kinder haben die Möglichkeit, jederzeit Fragen und Ideen einzubringen sowie eigene Interessen oder Themen aus der Schule zu bearbeiten.
- Zum Schluss bleiben ihnen zehn Minuten, um am Computer zu spielen.
Alles, was die Kinder erarbeiten, z.B. Textdokumente und Präsentationen, sammeln sie ausgedruckt in ihrem GTA-Hefter. Nach etwa einem halben Schuljahr frage ich in einer kleinen Prüfung das erlangte Wissen ab. Daraufhin erhalten die Kinder einen Computerführerschein und haben das Angebot beendet. Der Führerschein bemächtigt sie, die Computer im Hort täglich für 30 Minuten frei zu nutzen.
Computer und Medien im Alltag
Um Kindern im Grundschulalter Wissen über Computer und digitale Medien richtig vermitteln zu können, benötigen die projektbegleitenden Erwachsenen selbst ein grundlegendes Wissen darüber (s. Link-Tipp). Kenntnisse bzw. Medienkompetenzen sind aus dem Alltag der heutigen Welt kaum wegzudenken. Dazu gehört das ordentliche Bedienen der Geräte, das Schreiben am Computer und wie man sicher durch das Internet navigiert. Solche Kenntnisse benötigen Kinder teilweise schon für Hausaufgaben oder Recherchen in der Grundschule, später dann für Präsentationen in weiterführenden Schulsystemen. Um bspw. Hausaufgaben mithilfe von digitalen Medien zu bearbeiten, sollten sich die Kinder darüber bewusst sein, welche Gefahren das Internet mit sich bringen kann. Das selbstständige Reflektieren und Abwägen sind ebenfalls Kompetenzen, die sie so erlernen. Wenn Kinder älter werden und bspw. mehr Zeit am Smartphone verbringen, sind früh erlernte Kompetenzen von Vorteil. Sie können besser einschätzen, woher Informationen stammen oder welche Daten und Bilder sie (besser nicht) hochladen. Die Kinder wissen bereits, wie sie am Computer Texte oder E-Mails verfassen und speichern, was für den späteren Lebensverlauf besonders im Arbeitsumfeld wichtig sein kann. Sie können sich neuen digitalen Herausforderungen und Innovationen besser stellen und ihr vorhandenes Wissen so anwenden, dass sie Neues aus der digitalen Welt direkt für sich nutzen können.