Angst ist ein mächtiges politisches Werkzeug. Das spüren inzwischen auch jene, die aktuell nicht direkt um Leib und Leben fürchten müssen. Denn wenn man auf die große Politik schaut, hat sich unbemerkt eine neue Form von Angstherrschaft auf der Weltbühne breitgemacht. Eine, die nicht direkt mit Krieg und Zerstörung droht, sondern mit subtilerer Verunsicherung arbeitet. „Akzeptiert meine Zölle, sonst stürze ich die Weltwirtschaft weiter ins Chaos“, etwa. Oder: „Hofiert mich, sonst lasse ich bestehende Bündnisse platzen.“ Und besonders perfide: „Stimmt meinem Deal zu, zu meinen Konditionen – während ich schon mal weitere Angebote einhole.“
Wie lässt sich mit einem so vergifteten Klima umgehen? Diese Frage stellen wir in dieser Ausgabe aus verschiedenen Perspektiven. Gotthard Fuchs analysiert die Tagespolitik und sucht Widerstandsformeln in der Bibel (vgl. S. 4). Annette Jantzen untersucht, wie Menschen neue Hoffnung schöpfen können, denen von Kindheit an das angstmachende Bild eines strafenden Gottes eingeimpft wurde (vgl. S. 5). Und Benedikt Friedrich zeigt auf, wie wir auf eine befreite Zukunft hinleben können (vgl. S. 7). Ich wünsche eine ermutigende Lektüre!