Während andere Bundesländer noch Ferien haben, müssen Schulkinder in Niedersachsen schon wieder in die Schule. Eine Sache fiel dabei spätestens beim Blick auf den Stundenplan auf: Der neue Religionsunterricht, der Ende letzten Jahres angekündigt wurde, steht noch nicht auf dem Programm. Damals hatten die evangelischen Kirchen und katholischen Bistümer in Niedersachsen vereinbart, dass es in Zukunft ein gemeinsames Unterrichtsfach geben soll – einfach „christlich“ statt konfessionell. Ganz so schnell wie geplant ging es jetzt allerdings doch nicht. Momentan wird noch über die gemeinsamen Lehrpläne beraten, wie es aus den Kirchen heißt. Der offizielle Start ist dann voraussichtlich im nächsten Jahr. Ob es sich für die einzelnen Schüler nach einer großen Neuerung anfühlen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Bereits seit 1998 ist es in Niedersachsen möglich, dass katholische Schüler am evangelischen Unterricht teilnehmen oder umgekehrt, wenn sich kein getrennter Unterricht einrichten lässt. Was als Ausnahme gedacht war, ist inzwischen an vielen Schulen zur Regel geworden. Wieder einmal ist die „Ökumene“ an der Basis deutlich weiter als auf offizieller Kirchenseite.