Donnerstagmorgen
Ewiger Gott,
gleich am Morgen kommt das Gebet deines Volkes bei mir an.
Ich übernehme und reihe mich ein;
reihe mich ein bei denen,
die dieses Gebet durch die Nacht getragen haben;
bei denen,
die es mit ihrer Hoffnung und ihrer Angst und ihrem Schweigen
auf den Weg gebracht und weitergegeben haben –
bis hierher zu mir.
Und an diesem Morgen lege ich dazu:
meinen Weg durch die Nacht,
meine Hoffnung für den Tag,
meinen Blick auf diese Welt,
die so dringend Hoffnung braucht.
Ich lege dazu jeden Schritt,
den ich heute gehe,
und jede Begegnung,
jedes Gespräch
und jedes noch so kleine Wehen
Deines Geistes.
Geh mit mir durch diesen Tag, Gott,
geh mit mir
und lass mein Gebet
durch dein Herz fließen.
Donnerstagabend
Ewiger Gott,
am Ende dieses Tages reiche ich mein Gebet weiter;
reiche es weiter an die Menschen,
die gleich erwachen
und sich nach dir ausstrecken
und dich bitten,
dass du sie durch ihren Tag begleitest.
Ich reiche mein Gebet weiter,
es ist angefüllt
mit all meinem Erleben heute,
mit dem, was mir heute wehgetan hat,
mit dem, wo ich fröhlich lachen konnte,
mit meinen Fragen,
mit deinen Antworten,
und mit unserem Schweigen bei allem,
wo die Antwort noch wachsen will.
Ich reiche mein Gebet weiter.
So reist die Hoffnung um die Welt –
die Hoffnung auf dich
als den Ersten, den Letzten und den Lebendigen.
Alle Ehre dir!