Anzeige: Die Hoffnung weitertragen. Von  Katharina Barth-Duran
Anzeiger für die Seelsorge. Zeitschrift für Pastoral und Gemeindepraxis 3/2011

Heft 3/2011Sexueller Missbrauch

Inhalt

Lange Zeit kam das Thema der sexuellen Gewalt in der Kirche immer wieder kurzfristig an die Öffentlichkeit: Mal waren es Enthüllungen in den USA, dann in Irland, schließlich in einzelnen deutschen Pfarreien. Im vergangenen Jahr wurde nun deutlich, dass das Ausmaß der sexuellen Gewalt in der deutschen Kirche alles, was die meisten Katholiken jemals zuvor für möglich gehalten hatten, bei weitem übersteigt. Trotz des Erschreckens über die kirchliche Realität war man sich unisono einig, dass der nun offenkundig werdende Skandal nicht vertuscht werden dürfe, sondern dass trotz des drohenden Vertrauensverlustes eine lückenlose Aufklärung nötig sei. Mit deutlichen Worten prangerten Priester und Bischöfe das geschehene Unrecht an. Allen voran Benedikt XVI., der mit Blick auf die Missbrauchsfälle feststellte: „Der größte Angriff auf die Kirche kommt heute aus dem Inneren der Kirche."

Auch wenn die sexuelle Gewalt durch Seelsorger ein besonders verabscheuungswürdiges Vergehen darstellt, handelt es sich beim sexuellen Missbrauch um kein Vergehen, das sich in besonderer oder gar exklusiver Weise in der Kirche abspielt. Die derzeitigen Untersuchungen weisen darauf hin, dass diese Form der körperlich-seelischen Gewalt in allen gesellschaftlichen Bereichen existiert.

Die Beiträge zum Schwerpunktthema gehen in diesem Monat der Frage nach, wie ein verantwortlicher Umgang mit dem Thema „Sexueller Missbrauch" aussehen kann.