Keltenforschung an der Donau aus erster Hand
Die Heuneburg hat es, zweieinhalb Jahrtausende nach ihrer Blüte in keltischer Zeit, erneut zu Rang und Namen gebracht. Im 7./6. Jh. v.Chr. ein Herrschafts- und Handelszentrum von überregionalem Einfluss, ist sie seit den 1950er-Jahren ein zentraler Fundplatz der deutschen Archäologie geworden. Nun steht die Höhensiedlung im Zentrum eines Webportals, auf dem das Stuttgarter Landesamt für Denkmalpflege seine Forschungen an der oberen Donau vorstellt. Die Seite präsentiert sich in gedeckten Farben, ohne Drop-Down-Menüs und Effekte: Der Fokus liegt auf den Inhalten.
Zwei Reiter bieten prägnante, verständliche Überblicke über den Naturraum sowie die Heuneburg selbst, ein dritter über andere Fundplätze der Region. In der vierten Rubrik werden 3D-Animationen, Rekonstruktionen und Infovideos geboten. Ein Literaturverzeichnis rundet das Angebot ab.
Wer Interesse und Zeit zum Stöbern mitbringt, dem bietet sich viel Faszinierendes für Intellekt und Augen. Für Besucher, die erstmals von der Heuneburg gehört haben oder einen Sonntagsausflug planen, vergibt die Seite jedoch Chancen: Die hochwertigen Mediendateien sind in einem separaten Menüpunkt zu finden und nicht sachlich, sondern nach Medientyp sortiert. Damit dürften sie etwas aus dem Blickfeld geraten und manche inhaltliche Verknüpfung geht verloren. Die Website ist also kein »Event«, keine Multimedia-Show und auch kein Werbeflyer für die Archäologie. Für den wissbegierigen Laien bietet sie aber eine spannende Fundgrube an Informationen, für den Experten einen hilfreichen Überblick – und das beides übersichtlich und fundiert.
www.archaeologie-an-der-oberen-donau.de
| Heiko Fischer