Liebe Leserinnen und Leser,
ist der Cartoon, den unser Karikaturist Klaus Puth für dieses Heft gezeichnet hat, zu gemein? Bei unserer Themensuche mussten wir jedenfalls über das kleine Detail schmunzeln, das er unter den Stuhlbeinen der Fachkraft angebracht hat: eine Eisenkette mit schwerer Eisenkugel (Seite 14). Stolz verkündet die Kita-Leiterin, dass die Kollegin nun doch bleiben werde. Personalproblem gelöst sozusagen. Wie es wirklich funktionieren kann, lesen Sie im Beitrag auf Seite 20.
Andere Themen haben dagegen weniger Diskussion ausgelöst. So zum Beispiel unser Schwerpunktthema. Unsere freie Redakteurin Helia Schneider berichtet immer wieder, dass sie in ihren Fortbildungen auf Unsicherheit oder Widerstand stößt, wenn sie für mehr Offene Arbeit wirbt. Dabei würde vieles dadurch einfacher. Manche Kitas, so habe ich den Eindruck, kommen nicht richtig in Fahrt, was den Umbau ihrer Strukturen angeht, haben zu viele Vorbehalte und verharren in ihrem Ärger über das Bestehende. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir das bekannte Autor:innen-Duo Gabriele Haug-Schnabel und Joachim Bensel für den Grundlagenbeitrag und die zehn Tipps zur Offenen Arbeit gewinnen konnten (Seite 6 und Seite 18). Vielleicht löst dieses Heft in Ihnen ja etwas aus, zum Beispiel mehr Neugier auf das Offene Konzept.
Herzliche Grüße aus Freiburg
Thilo Bergmann, Chefredakteur
Haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich gerne bei mir:
thilo.bergmann@herder.de.
Kinderfotos im Internet
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat im Internet unter www.dkhw.de/kinderfotos-im-netz einen Ratgeber für Erziehende zu „Sharenting“, dem Online-Teilen von Kinderfotos und Kindervideos, veröffentlicht. Die Broschüre „Sharing is not Caring – Wie man die Privatsphäre von Kindern im Internet schützt“ zeigt, welche Kinderrechte beim Sharenting berührt werden und was das für die Sicherheit und Selbstbestimmung von Kindern bedeutet. Ergänzt durch Hintergrundinfos, Praxistipps und eine Checkliste will der Ratgeber helfen, im Umgang mit Kinderfotos, Kindervideos und generell mit Daten von Kindern im Netz verantwortungsvoll zu entscheiden.
Je ärmer der Stadtteil, desto weniger Kitas
Viele Eltern finden nur schwer eine Kita für ihr Kind, weil es in der Versorgung große Unterschiede gibt. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung (MPIfG). Für 54 deutsche Städte haben die Forscher:innen nicht nur die Anzahl an Kitas untersucht, sondern auch, wie viele erreichbar sind und in kinderreichen oder kinderarmen Stadtteilen liegen. Ergebnis: Nicht nur von Stadt zu Stadt, sondern auch innerhalb der Städte sind die Unterschiede groß: Viertel mit einkommensstärkeren Familien haben etwa ein Drittel mehr Einrichtungen als Quartiere mit mehr Familien in prekären Lebenssituationen.
Neue Ministerin auch für Bildung zuständig
Mit Ernennung der neuen Bundesfamilienministerin Karin Prien von der CDU hat auch ihr Ministerium einen erweiterten Zuschnitt bekommen. Künftig wird sie neben den Bereichen Familien, Senioren, Frauen und Jugend auch für Bildung zuständig sein. Ziel ist es, Bildung angefangen bei frühkindlicher Bildung über allgemeinbildende Schulen und berufliche Bildung bis hin zum lebenslangen Lernen ganzheitlich in einem Ministerium zu gestalten. Mit ihrem Team aus Staatssekretärin Mareike Wulf und Staatssekretär Michael Brand will sie sich für Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen.
WiFF-Studie beleuchtet Berufsstart
In ihrer neuen Studie untersucht die „Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte“ (WiFF), wie Nachwuchskräfte in das frühpädagogische Berufsfeld starten und was dazu beiträgt, dass ihr Ankommen dort gelingt. Die Studie präsentiert Ergebnisse zu den beruflichen Zugangswegen, zur Zufriedenheit der angehenden Fachkräfte, zu ihren Belastungen in der Ausbildung oder im Studium sowie zu ihren beruflichen Zielen. Das 16-seitige Dokument „Vor dem Berufsstart!“ kann unter www.wiff-transfer.de kostenlos heruntergeladen werden.
Klimaspürnasen breiten sich aus
Das Präventionsprogramm „Klimaspürnasen – Gesundheit und Umwelt im Kindergarten“ soll in Zukunft auch in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie im Saarland angeboten werden. Bisher nahmen nur Bayerische Kitas teil. Mit dem Programm zielen die Stiftung Kindergesundheit und die Techniker Krankenkasse (TK) darauf ab, Kita-Kinder für einen gesundheitsförderlichen und umweltbewussten Lebensstil zu sensibilisieren. Teilnehmende Kitas erhalten ein wissenschaftlich ausgearbeitetes Materialpaket mit pädagogischen Aktivitäten, Spielideen, Experimenten und Kopiervorlagen. Mehr Informationen unter www.klimaspuernasen.de