Sakrament

Von lat. sacramentum (= urspr. Fahneneid, später benutzt für den bibl. Begriff "Mysterium" = Geheimnis, Verborgenes). Sakramente sind Zeichen der Gegenwart und des Wirkens Gottes in der Kirche und am Einzelnen. Seit dem Mittelalter kennt die Kirche die sieben Sakramente:

  • Taufe
  • Firmung
  • Eucharistie
  • Buße
  • Krankensalbung
  • Weihesakrament (Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe)
  • Ehe

Diese Zahl ist in der Mitte des 12. Jh. festgelegt worden. Die Sakramente dienen der Einführung des Einzelnen in die Gemeinschaft der Kirche (Initiationssakramente: Taufe, Firmung und Eucharistie), der Heilung (Buße, Krankensalbung) und der Beauftragung zu einem besonderen Dienst (Weihesakrament), bzw. zur Ehe, die Zeichen der Beziehung Gottes zu seiner Kirche ist (Eph 5,21-32).

Alle Sakramente gründen in der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, seinem Tod und seiner Auferstehung. Jesus Christus ist das eigentliche Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt für die Menschen. In ihm ist das Himmelreich Gottes, das Jesus in den Evangelien verkündet, schon Gegenwart. Er hat der Kirche den Heiligen Geist gesandt und seinen Jüngern versprochen, durch diesen bei seiner Kirche zu bleiben, alle Tage bis an das Ende der Zeit (Mt 28, 20). Alle Sakramente sind letztlich auf die Eucharistie hingeordnet.

Sakramente wirken nicht automatisch, sondern als ein Geschenk, eine Gnadengabe Gottes. Auch wenn der Empfänger eines Sakramentes zunächst einmal Beschenkter ist, hängt es von ihm ab, wie dieses wirkt. Wer als Spender infrage kommt, hängt vom einzelnen Sakrament ab.

Die Taufe darf im Notfall jeder Mensch spenden, in der Regel jemand, der ein Weihesakrament empfangen hat (Bischof, Priester, Diakon). Das Sakrament der Ehe spenden sich die Brautleute gegenseitig, der Priester oder Diakon assistiert dabei und segnet sie. Die Weihesakramente und die Firmung (mit Ausnahmen) werden vom Bischof gespendet. Die Eucharistie wird vom Bischof oder Priester konsekriert. Die Spendung der Krankensalbung ist Aufgabe des Priesters.

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