Ewiges Gebet

Die eucharistische Anbetung ist quasi eine Verlängerung des Gebets nach dem Kommunionempfang: ein Moment der persönlichen Beziehung zu Christus, der im eucharistischen Brot gegenwärtig ist; ein Ort, an dem manches von dem nachklingen kann, was die Eucharistiefeier anstößt; ein Christusgebet, das geprägt ist von Dank und Bitte.

Die ausgestellte Monstranz, in der das eucharistische Brot sichtbar ist, verweist auf den engen Zusammenhang zur Feier der Eucharistie und macht die Gegenwart Jesu Christi besonders bewusst. In den Bistümern gibt es das so genannte „Ewige Gebet" bzw. die „Ewige Anbetung": Gemeinden und Gemeinschaften verpflichten sich je einen Tag im Jahr zu durchgehender eucharistischer Anbetung. Die Nachtstunden übernehmen meist Klostergemeinschaften, so dass ein unablässiger Gebetsstrom die ganze Diözese durchzieht.

Das Ewige Gebet hat seine Wurzeln im „Vierzigstündigen Gebet", das seit der frühen Kirche die Grabesruhe des Herrn begleitete und von Gründonnerstag nach der Messe vom letzten Abend­mahl bis Karsamstagabend gehalten wurde. Im 16. Jahrhundert verbreitete sich dann das Ewige Gebet, zunächst organisiert als jährlich neu beginnender, alle Kirchen einer Stadt oder Region erfassender Gebetszyklus.

Weil die Anbetung vor dem eucharistischen Brot untrennbar mit der Eucharistiefeier zusammenhängt und aus ihr hervorgeht, beginnt der jährliche Bettag in den Gemeinden mit der Messfeier. Im weiteren Verlauf gibt es gestaltete und stille Gebetszeiten sowie zum Abschluss eine eucharistische Andacht oder Vesper.

Redaktion

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