Gottesdienst 6-7/2023

6-7 / 202313. März 2023

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

unseren Gottesdiensten wird oftmals vorgeworfen, sie seien „weltfremd“. Die Kritiker/innen möchten mit diesem Begriff aussagen, dass die Lebensthemen der Menschen nicht in der Liturgie vorkommen. Sie finden ihre Anliegen, ihren Dank und ihre Bitten in Gebet und Verkündigung nicht wieder. Die Schuld wird dann schnell den „starren“ liturgischen Ordnungen in die Schuhe geschoben. Aber liegt es wirklich im Kern an ihnen?

Damit Liturgie nicht allzu subjektiv und somit ausschließend gegenüber vielem anderen Wichtigen in der Welt bleibt, gibt es überhaupt eine liturgische Ordnung mit Schriftlesungen und Gebeten, die den Horizont weiten. Ein Beispiel: Wie eng wäre unser Beten, wenn wir immer nur von uns und unseren Bedürfnissen ausgehen, und wie weit ist dagegen das Vaterunser! Gerade diese Weite ist es, die die ganze Not der Welt in unser Haus holt und die Fernen zu unseren Schwestern und Brüdern macht.

Wem dieser Zusammenhang aufgegangen ist, wird von der inneren Ordnung der Liturgie leicht einen Bogen schlagen zu den großen Themen der Welt: Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden, Menschenwürde – um nur einige wenige zu nennen – mit allem, was konkret dazugehört. Wir müssen nichts in die Liturgie hineintragen, um sie aktuell oder diakonisch zu machen, sondern finden in ihr alles, was die Menschen bewegt. Gerade der Gottesdienst der Osternacht ist eine Feier, in der alle Dimensionen des Lebens aufscheinen!

Ihr Manuel Uder

Über diese Ausgabe

Leitartikel

  • Plus S. 61-64

    Erschütterter Glaube, neue Schöpfung

    Weitergabe des Osterlichtes in der Osternacht

    Die alttestamentlichen Lesungen der Osternacht sind keine in sich geschlossenen Stücke. Sie alle sind bereits Osterevangelium. Liest man sie im und als Zusammenhang, ergeben sich erstaunliche Verbindungen.

Aktuell

Artikel

  • Schwarzer Osterornat Wien: Kasel
    Plus S. 65-66

    Ästhetische Interventionen

    Die Erzdiözese Wien bietet seit vielen Jahren einen Leihservice für Gottesdienste an. Er ist ein kreativer Beitrag zur Kirchenentwicklung.

  • Plus S. 76-77

    reflektiert – kultiviert – beziehungsstark

    Wie kann die gottesdienstliche Praxis in der Gemeinde ins Gespräch gebracht werden? Ein neues Konzept aus dem Bistum Münster mit einem Beratungsteam zeigt, wie es gehen kann.

  • Plus S. 78-79

    Unfassbar

    Die vielen Texte der Osternacht sind kein Beiwerk. Im Gegenteil: Ostern muss „üppig“ gefeiert werden! – Ein Plädoyer.

Praxis

Medientipps

Autoren/-innen