Joris Geldhof/Dorothea Haspelmath-Finatti/Bridget Nichols/Frédérique Poulet (Hg.): Anamnesis. Handlungen, Orte und Zeiten des Erinnerns (Theologie der Liturgie 17), Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2020; 160 S.; 26,95 €; ISBN 978-3-7917-3194-0
Vom 5. bis 10. August 2019 nahmen über
200 Liturgiewissenschaftler/innen, -referent/
innen und -interessierte in der nordenglischen
Bischofsstadt Durham am Kongress
der international und ökumenisch
ausgerichteten liturgiewissenschaftlichen
Gesellschaft Societas Liturgica teil. Im
Rahmen von Vorträgen, Workshops und
Kurzpräsentationen wurde die Bedeutung
des Sich-Erinnerns für die Feier des Gottesdienstes
in den unterschiedlichen liturgischen
Traditionen diskutiert. Der nun erschienene
Aufsatzband enthält im Wesentlichen
die Hauptvorträge des Kongresses.
Die Beiträge beleuchten die rituelle, politische
und architektonische Bedeutung der
Erinnerung für die individuelle und kulturelle
Identitätskonstruktion.
J. Daniel H. Schmitz: Liturgie 4.0. Anforderungen des Homo digitalis in liturgischer Theorie und Praxis (Theologie der Liturgie 18), Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2021; 128 S.; 19,95 €; ISBN 978-3-7917-3253-4
Nicht zuletzt die Corona-Krise hat einen
enormen Digitalisierungsschub in der
Gesellschaft ausgelöst, der auch vor der
Kirchentür nicht haltgemacht hat. Doch
abseits von technischen Fragen und Problemstellungen,
die die digitalisierte Welt
mit sich bringen, ist auch ein neuer Blick
auf den postmodernen Menschen, den
Homo digitalis, notwendig: Wie verändert
das digitale Leben unser Verständnis von
Individualität, Zusammenleben, Körperlichkeit
und Ästhetik? All das ist auch relevant
für die Liturgie. Die Konsequenz: Sie
braucht ein Update zur „Liturgie 4.0“. Wie
dies aussehen könnte, darauf gibt diese beachtenswerte
Studie mögliche Antworten.
Hélène Bricout/Benedikt Kranemann/Davide Pesenti (Hg.): Die Dynamik der Liturgie im Spiegel der Bücher/La dynamique de la liturgie au miroir de ses livres. Festschrift für Martin Klöckener/Mélanges offerts à Martin Klöckener (LQF 110), Münster: Verlag Aschendorff 2020; 654 S.; 79,00 €; ISBN 978-3-402-11286-1
Zu den wichtigsten Quellen liturgiewissenschaftlicher
Forschung gehören liturgische
Bücher. An ihnen lassen sich historische
Entwicklungen in einer Kirche sowie
Unterschiede zwischen den Konfessionen
ablesen. Aber auch die Genese, Materialität
und Nutzungsszenarien dieser Buchgattung
veränderten sich über die Jahrhunderte
und legen Zeugnis für theologische,
kulturelle oder künstlerische Veränderungen
ab. Die ganze thematische Bandbreite
der Quellengattung „Liturgisches Buch“
wird in den 25 Beiträgen des Aufsatzbandes
abgedeckt, der gleichzeitig eine Festschrift
aus Anlass des 65. Geburtstags des
Liturgiewissenschaftlers Martin Klöckener
darstellt. Aufgrund seines langjährigen
Wirkungsortes, der Universität Fribourg/
Freiburg i. Üe., sind einige Aufsätze in französischer
Sprache verfasst.