Paradoxon
Zum Zeitgang „Licht vom Licht“ (CIG Nr. 47, S. 3)
In 2 Petrus 1,4 schreibt Petrus vom Erhalten des Anteils an der göttlichen Natur. In der Antike war das tatsächlich eine „übliche Vorstellung der Hoffnung“. Ich möchte hier ergänzen, dass dies bis heute eine allgegenwärtige mystisch- ersehnte Vorstellung in der orthodoxen Kirche ist, die im Weihnachtsfest ihren Ausdruck findet. In der evangelischen und katholischen Kirche war dies bis in die Barockzeit das Hoffen und Sehnen und kommt bis heute in wunderschönen Weihnachtsliedern vor.
Claudia Sailer (online)
Jesus Christus verkörpert den Widerspruch, ein Paradoxon. Seine gleichzeitige Sohnschaft als Mensch und Gott ist Faktum und Wirklichkeit. Hier haben sich zwei Denkweisen vermischt und ergänzt, nämlich das religiös-biblische und philosophisch-griechische Denken. Die dogmatische Konsensbildung von Nizäa birgt eine abstrakte Wahrheit als christliche Hoffnung, die man denkerisch verstehen kann und heutzutage mehr denn je braucht. Denn Gegensätze, Polarisierungen, Dilemmata und Widersprüche nehmen in unserer komplexen Gesellschaft zu – gleichsam im irdischen Spiegelbild Jesu Christi.
Josef Eisend, Malsch
Allein der Satz „Christen glauben nicht an Dogmen, sondern mittels, dank und trotz der Dogmen (in dieser Reihenfolge) an den lebendigen Gott“ rechtfertigt die ganze Ausgabe.
Christoph Schierbaum (online)
Unter Druck
Zum Beitrag „Kein Ideal“ (CIG Nr. 47, S. 2)
Von Regierungsseite hört man meist nur von Leistungskürzungen oder Beitragserhöhungen für Sozialhilfeempfänger, Kranke, Alte und Rentner, womit der Druck auf diese Gruppen erhöht wird und manchem dadurch Suizid als ein Weg zu einem guten Tod (eu-thanatos) erscheint. Warum hört man hingegen sehr viel weniger von Prävention, ausreichender Personalausstattung, Schmerzlinderung durch Palliativmedizin, Begleitung durch Hospizgruppen oder gar von einer gerechten und berechtigten deutlich stärkeren Einbeziehung der Überreichen in die Finanzierung?
Norbert Müsch, Rees
Hoffnungsvoll
Zum Kommentar „Von ‚Unserer Hoffnung‘ lernen“ (CIG Nr. 46, S. 2)
Gestern habe ich mich in einem Gespräch an die Würzburger Synode mit dem wunderbaren Papier Unsere Hoffnung erinnert. Wenig später las ich diesen Artikel. Herzlichen Dank dafür. Und überhaupt für die Hoffnung, die vom CIG ausgeht.
Klaus Honermann, Xanten
Bischof Oster ist mit dem Dokument der deutschen Bischöfe Geschaffen, erlöst und geliebt nicht einverstanden. Ist dieses Dokument nicht ein Zeichen „Unserer Hoffnung“, von der im Kommentar die Rede ist? Ist es nicht „lebendiger Wandel in Treue“, wenn sich die Kirche den Erkenntnissen der Wissenschaft nicht mehr verschließt?
Roswitha Rother, Kaufbeuren
Stürmisch
Zur Filmbesprechung „Tödliche Saat“ (CIG Nr. 46, S. 7)
Ein sehr guter Film. Du schaust dir das an und wirst Zeuge, wie das Böse sich ausbreitet und die Macht übernimmt, wie Neid, Gier und Empathielosigkeit das Miteinander vergiften. So begreifst du, wie Hitler-Deutschland möglich war.
Helmut Damer (online)
Leider kommt in unserem Land auch wieder ein Sturm auf und wir müssen das gemeinsam verhindern! Schaut euch diesen grandiosen Zweiteiler an – ein Film, der unbedingt auch in unseren Schulen gezeigt werden sollte!
Bettina Sester (online)
Parusie heute
Zum Leitartikel „Keine Lust am Untergang“ (CIG Nr. 46, S. 1)
Die „Parusie“ ist keine Wiederkunft am Ende der Zeit, sondern die andauernde Ankunft, das ständige Aufscheinen der Anwesenheit des Retters. Apokalyptische Texte wie Mt 25,31ff. projizieren ein stets gegenwärtiges Geschehen auf die große Leinwand des Jüngsten Tages, um es uns eindrücklich vor Augen zu stellen. Das „Jüngste Gericht“ ist also jeden Tag jung, nicht erst am Ende der Weltzeit.
Günter Siener, Landau
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