Weltweites Entsetzen hat der Überfall auf ein katholisches Internat in Nigeria ausgelöst. Bewaffnete hatten die Schule im nordwestlichen Bundesstaat Niger gestürmt und zunächst mehr als 300 Menschen verschleppt. Während 50 entführten Kindern die Flucht gelang, war das Schicksal von 265 Schülern und Lehrern bei Redaktionsschluss weiterhin unklar.
Auch der Muslimische Ältestenrat (Muslim Council of Elders) verurteilte die Tat. Das internationale Gremium einflussreicher Gelehrter unter Vorsitz von Al-Azhar-Großimam Ahmad al-Tayyib erklärte, Gewalt, die sich gegen Kinder und Bildungseinrichtungen wende, sei ein Verbrechen, das dem Islam sowie „allen göttlichen Religionen und Gesetzen“ widerspreche.
In Nigeria kommt es immer wieder zu Überfällen mit Massenentführungen, sowohl durch kriminelle Banden als auch islamistische Terrorgruppen. In trauriger Erinnerung ist insbesondere der Angriff auf eine Mädchenschule im Jahr 2014, bei dem die islamistische Miliz Boko Haram 276 Schülerinnen verschleppte. Bis heute werden 90 von ihnen noch vermisst.