Gute Nachricht
Zum Interview „Es gab großes Interesse an religiösen Fragen“ (CIG Nr. 32, S. 6)
Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen. Leider gibt es auch weiterhin sehr viel mehr negative Nachrichten aus Kirche und Welt. Dabei braucht es Worte, die die Frohe Botschaft wieder neu und mit lebendiger Sprache unter die Menschen bringen. Der CIG schafft das immer wieder – aber die „Weltpresse“ hat eher das Negativbild vor Augen, wenn es um Kirche, um Christentum geht.
Monika Dittmann, Walluf
Durchgelüftet
Zum Artikel „Berührend beten“ (CIG Nr. 32, S. 5)
Auch mir muten die Tagesgebete oftmals wie das Abspulen unpersönlicher Floskeln vor einem Monarchen an. Das steht dann in einem eigenartigen Kontrast zu durchaus persönlicheren, eigenen Worten des jeweiligen Zelebranten, in denen er die Gemeinde anspricht. Warum nicht auch solche Floskeln und dogmatischen Festlegungen in menschengerechtere Sprache und zugänglichere Bilder, mit Raum für Zweifel und Fragen umwandeln?
Isabel Stümpel-Hatami, Frankfurt a.M.
Was für ein schönes Gebet für den Beginn eines Gottesdienstes! Ich habe es mir ausgeschnitten und in mein Gesangbuch geklebt. Damit leite ich jetzt immer für mich ganz persönlich meinen Kirchenbesuch ein.
Petra Marzinzig, Grasellenbach
Was die Autorin über die Gebete im Messbuch schreibt, spricht mir aus der Seele. Deshalb formuliere ich seit Jahren die Gebete immer um und setze sie in Beziehung zum Schriftwort des Sonntags. Denn wie soll man einerseits dazu aufrufen, eine persönliche Beziehung zu Gott und Jesus Christus zu pflegen und zu suchen, wenn man gleichzeitig hoch theologische Formulierungen dazu anbietet? Es bedarf des Mutes zur Authentizität!
Wolfgang Acht, Kempen
Der Text hat mich als Priester und zumindest einmal wöchentlich die Messe Zelebrierender zunächst sehr interessiert – doch dann eher befremdet. Besonders was den Alternativvorschlag betrifft. Das ist keine speziell „weibliche“, sondern eher eine „professorale“ Sicht – an der Gebetspraxis der Gläubigen vorbei. Dann lieber das etwas ungewöhnliche „an Kindes statt“ und nicht so ein (sicherlich gut gemeinter) schwer zu betender Text.
Thomas Bohne, Leipzig
Zahlreiche Tagesgebete und auch mehrere Präfationen gehören auf den Prüfstand. Annette Jantzen gelingt es überzeugend, die liturgischen Texte einmal kräftig durchzulüften, damit man versteht, was gemeint ist.
Gerhard Pietzonka, Bielefeld
Alles besser?
Zum Wochenrückblick „Hier und Jetzt“ (CIG Nr. 32, S. 2)
Sie zitieren den Wirtschaftswissenschaftler Dominik Enste, der meint, „es habe im Durchschnitt nie eine bessere Zeit zu leben gegeben als heute“. Wo lebt denn dieser Herr? Es gibt zahllose Kriege von der Ukraine, über den Nahen Osten, besonders Gaza, bis Kongo und Nigeria. Dazu kommt die unbeherrschbare Macht der Tech-Konzerne, millionenfacher Hunger in aller Welt, Krankheiten, die nicht mehr abwendbare Klimakatastrophe und anderes mehr. Das alles soll eine „bessere Zeit“ sein?
Hermann Kast, Speyer
Der eine Satz
Zum Zeitgang „Dann bin ja auch ich nicht verloren“ (CIG Nr. 31, S. 3)
Die Erfahrung, dass ein Satz eines demenzkranken Menschen eine tiefe innere Resonanz auslösen kann, habe ich auch gemacht. Bei einem meiner letzten Besuche äußerte meine Tante, wenn „dies hier“ bei ihr zu Ende sei, und bei mir auch, dann würden wir gemeinsam essen gehen. Seitdem hat das Bild vom himmlischen Mahl für mich eine weitere, persönlichere Bedeutung. Meine Tante und ich – wir haben noch eine Verabredung.
Michaela Hainz, Rötz
Seit 2018 stehen in Kempen die vier Thomas-Gedenkstelen. Auf den Bänken davor aßen Regine und ich im Sommer unser Eis. Regine war an Demenz erkrankt. Ich las den Satz auf der Stele: „Wer mit sich selbst im Frieden lebt – denkt von niemandem Arges.“ Regine hielt inne, hob den Kopf: „Finde ich gut.“ Heute sitze ich oft auf dieser Bank, denke an Regine und den Satz, zu dem sie mir den Zugang geöffnet hat.
Monika Thobe, Kempen