EditorialEine von uns

Wenn Sie Glück haben und mit der Post alles gut geht, halten Sie dieses Heft pünktlich zu Mariä Himmelfahrt in der Hand. Ich gebe zu: Als evangelischer Christ war mir die katholische Verehrung der „Himmelskönigin“ Maria schon immer ein bisschen fremd. Und besonders die Geschichte von ihrer Aufnahme in den Himmel fand ich ein Stück weit sogar tragisch: Da gibt es eine Frau, die so nah an das Göttliche herankommt wie niemand vor ihr, und doch Mensch bleibt. Die von Engeln und Weisen besucht wird und trotzdem in ihren Alltag als junge Jüdin ihrer Zeit zurückkehrt. Und diese lebenspraktische Frau wird am Ende dann doch entrückt, fährt in den Himmel auf, wo wir Erdenmenschen sie nicht mehr (be-)greifen können. Sie war eine von uns – und ist es nicht mehr.

Auch in der katholischen Welt hat diese Himmelfahrt zu Fragen geführt. Wir erinnern uns: Das erste und einzige Mal, dass ein Papst offiziell Gebrauch von seiner Unfehlbarkeit gemacht hat, ging es genau um dieses Thema. Können wir von Papst Leo, der jetzt hundert Tage im Amt ist, ähnlich dogmatische Antworten erwarten (vgl. S. 6)? Und welche Möglichkeiten gibt es, Widersprüche ganz biblisch auszuhalten (vgl. S. 5)?

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