Die Freundin von Goethes Freund und ihr Gatte (eBook (PDF))

Auguste Kladzig und Carl La Roche: Eine Doppelbiographie über weibliches und männliches Leben zwischen Theater, Küche, Literatur und gesellschaftlichem Aufstieg im 19. Jahrhundert

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2024
  • virtuell (Internetdatei)
  • 482 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64046-1
  • Bestellnummer: P3640463

Das Leben von Schauspielerinnen und Schauspielern im 19. Jahrhundert

Der Historiker Andreas Hafer schildert in diesem Buch, erstmals auf wissenschaftlicher Grundlage, die Lebensgeschichten der Schauspieler*innen Auguste Kladzig (1810–1875) und Carl La Roche (1794–1884). Beide spielten gemeinsam seit 1823 am Hoftheater in Weimar, noch zu Lebzeiten Goethes, heirateten 1833 und gingen dann zusammen nach Wien. Carl La Roche wurde am dortigen Hofburgtheater zu einem der erfolgreichsten Schauspieler seiner Zeit, berühmt nicht nur in Wien – und Auguste La Roche zu einer in Wien nicht unberühmten Hofschauspielergattin, nachdem sie ihre eigenen Bühnenambitionen wegen der Heirat aufgegeben hatte. Am Beispiel ihrer Biographien gelingt es dem Autor, vor dem Hintergrund der grundlegenden gesellschaftlichen Umbrüche im 19. Jahrhundert, das Leben von Schauspielerinnen und Schauspielern angesichts der Veränderungen des Theaterbetriebes darzustellen: Das deutschsprachige Theater entwickelte sich in dieser Zeit zu einer zentralen Institution für ein bürgerlich-urbanes Selbstverständnis, was von den Schauspielenden als Veränderung der Praxis des Schauspielens und der Chance zu gesellschaftlichem Aufstieg, als eine Art ‚Verbürgerlichungsprozess‘ wahrgenommen werden konnte. Wie war es, in dieser Zeit Schauspieler zu sein – oder Schauspielerin oder gar Schauspielergattin? Der Ansatz einer Doppelbiographie eröffnet vor allem auch den Blick auf die Unterschiede weiblicher und männlicher Lebensperspektiven im 19. Jahrhundert, auch hinsichtlich unterschiedlicher Entfaltungschancen im sich ‚verbürgerlichenden‘ Theaterbetrieb. Dabei gehört zur (nicht untypischen) weiblichen Biographie von Auguste Kladzig-La Roche auch, dass und wie sie unabhängig vom Theater Eingang in die deutsche Literaturgeschichte fand, zunächst in Weimar als Freundin von Johann Peter Eckermann, dem „Freund Goethes“, dann auch als Autorin: In Wien schrieb sie gegen ihre Marginalisierung an, verfasste zahlreiche Gedichte und veröffentlichte unter einem Pseudonym eine Novelle mit autobiographischen Elementen, in der sie auch weibliches Leben und Geschlechterrollen im 19. Jahrhundert thematisierte.

Autor/in

Dr. Andreas Hafer studierte Geschichte und Mathematik in Darmstadt, Frankfurt und Buffalo, N.Y.  Er veröffentlichte, neben einem Theaterstück über Johann Peter Eckermann, Beiträge zu historischen Themen, zuletzt bei der WBG (zusammen mit Bernd Bühler) eine Monographie zur Geschichte der Naturwissenschaften.

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