Anzeige: Ich habe dich geliebt. Dilexi te – Über die Liebe zu den Armen. Das erste Lehrschreiben des Papstes

Dag HammarskjöldDas höchste Gebet des Menschen

Erst das Tagebuch mit dem Titel „Zeichen am Weg“ des ehemaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjöld (1905-1961), offenbarte vielen, dass der gemeinhin respektierte und beliebte Beamte aus Schweden ein tiefreligiöser Mensch war. Für Hammarskjöld war die Selbstverwirklichung der Mystikerinnen und Mystiker ihre Erfahrung, dass Gott in der Seele jedes Menschen wohnt. Johannes Schleicher, Autor zu Spiritualität sowie Seminarleiter und geistlicher Begleiter, zeichnet das Leben des Diplomaten nach: „Dag Hammarskjölds Leben war ein Paradebeispiel für das glückliche Zusammentreffen von Mystik und Politik.“ Der Artikel basiert auf einem Vortrag, den Schleicher im Juni 2025 in der Akademie Caritas Pirckheimer Haus in Nürnberg gehalten hat.

Außerdem aktuell

Artikel

  • Plus Heft 10/2025 S. 723-732

    Niemanden zurücklassen?Für eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit

    Besonders arme Menschen und Regionen spüren die negativen Folgen des Klimawandels überproportional, obwohl sie am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben. Papst Franziskus verwob in seiner vor zehn Jahre erschienenen Enzyklika Lau-dato si’ Ökologie mit Wirtschaftsethik und Soziologie. Johannes Wallacher und Esther Jünger zeigen auf, welche Impulse uns die Enzyklika für heutige Herausforderungen etwa angesichts zunehmender Klimamigration liefern kann. Dabei benennen sie Parallelen zwischen der Enzyklika und den international vereinbarten nachhaltigen Entwicklungszielen. Wallacher ist Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik und Präsident der Hochschule für Philosophie in München. Jünger ist Theologin und Referentin des Präsidenten.

  • Plus Heft 10/2025 S. 781-790

    Die Aufhaltung des AntichristIrrlichternde Paulus-Exegese heute

    Neuerdings macht der Begriff des „Katechon“ (Aufhalter) wieder Karriere, bis in politische Satiresendungen hinein. Der Katechon, so die Annahme, hält den Antichristen und die Wiederkunft Christi auf. In Russland (z.B. Alexander Dugin) und in den USA (z.B. Peter Thiel) ist der „Aufhalter“ ein wichtiges Element antiwestlicher, antiliberaler Propaganda. Der Begriff stammt aus dem zweiten Brief von Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki (2 Thess 2,7). In der exegetischen Fachliteratur wird festgestellt, „dass dieser Text im Laufe der Jahrhunderte eine Stätte der buntesten theologischen und phantastischen Wucherungen geworden ist.“ Klaus Mertes SJ, Redakteur dieser Zeitschrift, schaut genauer nach.

  • Plus Heft 9/2025 S. 689-700

    Zehn Jahre Laudato si', Papst Leo XIV. und das Dilemma der internationalen KlimapolitikZur Zukunft der globalen Gemeinschaftsgüter

    Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Laudato si’, der Umweltenzyklika von Papst Franziskus, stecken die internationalen politischen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung in einer Sackgasse – trotz der Pariser Klimaziele steigen die globalen Emissionen weiter, ein Ende der fossilen Brennstoffe ist nicht absehbar. Die Weltgemeinschaft muss dringend ein Konzept für mehr Kooperation im Schutz der globalen Gemeinschaftsgüter entwickeln. Papst Leo XIV. knüpft an den Impuls seines Vorgängers an und fordert eine sozial-ökologische und global finanzierbare Wende. Ottmar Edenhofer ist Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Professor für die Ökonomie und Politik des Klimawandels an der TU Berlin und Vorsitzender des Europäischen Wissenschaftlichen Beirats für Klimawandel. Cecilia Kilimann ist wissenschaftliche Referentin am PIK.

  • Plus Heft 9/2025 S. 655-665

    Theologische Friedensethik angesichts der Zeitenwende

    Spätestens seit dem russischen Überfall auf die Ukraine werden Forderungen laut, die Wehrhaftigkeit Deutschlands und der NATO durch höhere Verteidigungsausgaben zu gewährleisten. Für die theologische Friedensethik stellen sich erneut Fragen aus den heißen Zeiten des Kalten Kriegs. Auf der Suche nach einer Friedensethik, die den Fokus auf Kriegsvermeidung und defensives Handeln legt, verbindet Jochen Sautermeister aktuelle politische Ansprüche mit christlich-ethischen Prinzipien. Der Autor ist Professor für Moraltheologie und Mitglied des „Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies“ (CASSIS) an der Universität Bonn, Mitglied des Deutschen Ethikrats. Er gehört der erweiterten Redaktion der „Stimmen der Zeit“ an.

  • Plus Heft 9/2025 S. 643-652

    Die Schwäche der Despoten

    Der demokratische Rechtsstaat bindet sich an geltende Regeln, die er sich nicht nach Opportunität zurechtbiegen oder schlicht ignorieren kann. Wenn aber vor allem autokratische Regime internationale Vereinbarungen immer aggressiver aufkündigen: Können universale Leitvorstellungen wie die Menschenrechte dann überhaupt noch globale Wirksamkeit entfalten? Heiner Bielefeldt, Seniorprofessor für Menschenrechte an der Universität Erlangen-Nürnberg, beschreibt die Schwachpunkte despotischer Regierungsstrategien und beleuchtet im Gegenzug das politische Potenzial internationaler Rechtsherrschaft.

  • Plus Heft 8/2025 S. 621-630

    Der Mensch im Spiegel der KI

    Was ist der Mensch im Vergleich zur Künstlichen Intelligenz? In funktionalen und kognitiven Bereichen überholt die Maschine den Menschen längst. Sein Alleinstellungsmerkmal ist laut Matthias Huber insbesondere auf der ontologischen, transzendenz-bezogenen Ebene zu suchen. Aber worin besteht in einer mehr von ökonomischen Sachzwängen geprägten Welt die Relevanz von Eigenschaften wie Freiheit oder Verantwortung gegenüber dem Funktionalen und dem ökonomisch Messbaren? Matthias Huber studierte Physik und Theologie, ist katholischer Priester und lehrt Dogmatik an der Universität Freiburg.

  • Plus Heft 8/2025 S. 609-619

    Erschöpft-SeinPastoralpsychologische Perspektiven

    Ist permanente und somit chronische Müdigkeit nur ein Lifestyle-Phänomen oder eine ernste Volkskrankheit? Das Spek­trum der stressbedingten Störungen ist mittlerweile groß und wird zunehmend auch differenziert und ganzheitlich betrachtet. Maria Elisabeth Aigner, Professorin am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Universität Graz, untersucht die Auswirkungen von psychosozialen und emotionalen Stresssituationen auf Körper und Geist. Demgegenüber beschreibt sie ein großes Hoffnungspotential, das im Glauben und im Vertrauen wurzelt.

  • Plus Heft 7/2025 S. 509-519

    Verbot der EizellspendeWie tragfähig sind die Argumente?

    Deutschland und Luxemburg sind die letzten europäischen Länder, in denen die Eizellspende verboten ist. Die vergangene Bundesregierung wollte eine Legalisierung prüfen und das Thema bleibt auch für die neue Koalition aktuell. Stephan Ernst, Professor für Moraltheologie an der Universität Würzburg, stellt kritisch fünf Argumente vor, die Gegner der Eizellspende – dazu gehört die katholische Kirche – häufig vorbringen. Für den Autor stellen diese Argumente aus moraltheologischer Sicht keinen hinreichenden Grund für ein Verbot dar.

  • Plus Heft 7/2025 S. 487-496

    Credo und FrauenordinationFür wen ist Christus Mensch geworden?

    Auf Basis des nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses entwickelt Wolfgang Beinert, emeritierter Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Regensburg, ein Argument für die Zulassung auch von Frauen zu den kirchlichen Weiheämtern: „So verschieden die einzelnen Individuen auch sein mögen, so sehr kommen sie alle ausnahmslos im Mensch-Sein überein. Und sie kommen überein in der inkarnatorischen Verbundenheit mit Christus, so dass sie ihn in persona verkörpern können, bis hinein in sein Heilshandeln“.