Heft 6/2023: Juni

„Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, sagt das Sprichwort. So haben wir es gelernt, jeden Tag unsere Pflichten zu erfüllen und unsere Aufgaben abzuarbeiten. Aber es geht nicht nur darum, unsere Pflichten zu erfüllen. Es geht auch darum, dass wir uns heute versöhnen nach einem Streit, dass wir heute einen wohltuenden Besuch machen oder jemandem eine Freude bereiten, dass wir uns auch Zeit nehmen, krank zu sein, wenn unser Leib uns Einhalt gebietet! Auch im Blick auf das Schöne und Wohltuende und im Blick auf die Stillezeit, die wir brauchen, damit Glauben und Leben sich entfalten können, gilt das Sprichwort: „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“

Jesus wird in der Bergpredigt so zitiert: „Sorget nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ (Mt 5,34) Dieses Wort Jesu will uns das Herz leicht machen. Wir dürfen tatsächlich im Heute und Jetzt leben. Natürlich werden wir nie die Sorgen ganz abschütteln können, wir werden auch nie das Vergangene gänzlich ausblenden können. Aber unsere Lebenseinstellung soll so sein, dass wir „gegenwärtig“ leben. Auf diese Weise will der Glaube uns das Leben leichter machen, damit wir Kopf und Hände frei haben, im Jetzt zu sein.

Wir hoffen sehr, dass sich in diesen „Lebensspuren“ vieles findet, was Sie begleiten kann und Ihnen Anregung gibt für diese Jetzt-Zeit, unser Lebensgeschenk, das so wertvoll und flüchtig ist.