Die Bibel als Leitfaden für Kinder

Neben ihren Eltern können auch die Bibel und biblische Geschichten ein Leitfaden im Leben von Kindern sein.

Die Bibel als Leitfaden: "Liest Du mir was von Jesus vor?"
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Was brauchen Kinder? - darüber kann man sich streiten oder auch schnell einig werden. Die einen meinen, Kinder benötigen vor allem Zeit, Liebe und Zuneigung. Die anderen haben eher Essen, Trinken und ein Bett vor Augen. Wieder anderen ist in erster Linie ein Spiel- oder Kindergartenplatz wichtig. Die Bibel rangiert jedenfalls selten an vorderster Stelle, wenn es darum geht, was unsere Kinder für ihr Aufwachsen benötigen. Dabei gibt es allerhand gute Gründe, warum Kindern zu Hause oder im Kindergarten biblische Geschichten erzählt werden sollten:

Das Erzählen von Geschichten schafft Raum für die kindliche Phantasie

Das Erzählen von Geschichten zählt für Kinder zu den Besonderheiten des Alltags. Eine Geschichte kann die Unruhe und Hektik, die manchmal schon das Leben von Kindern bestimmt, heilsam unterbrechen und ihnen helfen, neu oder anders aufmerksam zu werden. Täglich werden Kinder mit Bildern und Geräuschen überflutet. Viele Worte bekommen sie nur nebenbei mit, etwa wenn sie auf dem Weg zum Kindergarten das Autoradio hören. Manche Geschichten kennen Kinder nur noch in Verbindung mit (TV-)Bildern. Dadurch raubt man ihnen ihre eigene Phantasie. Wenn wir Ihnen jedoch Geschichten erzählen, können vor ihrem inneren Auge Bilder entstehen, die sie selbst erschaffen haben. Sind dies biblische Erzählungen, taucht etwas - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht Alltägliches auf. Hierin liegt eine besondere Chance, denn die meisten Kinder kennen diese Geschichten noch nicht und werden von ihnen besonders angesprochen.

Biblische Geschichten berühren Kinder und regen sie zum Nachdenken an

Als Vater erzählte ich im Kindergarten die Weihnachtsgeschichte. Viele Kinder hörten sie zum ersten Mal und machten große Augen. Es lag etwas in der Luft, das auch die Erzieherinnen faszinierte: aufmerksames Horchen, Staunen und Berührtsein. Viele Kinder erzählten die Geschichte später sogar ihren Eltern weiter. Was sie erzählt bekommen hatten, war nicht spurlos an ihnen vorübergegangen. Was sie gehört hatten, spielte sich in ihren Köpfen ab und hatte auch im Herzen seine Wirkung. Während des Erzählens erleben sie Gefühle mit wie Freude und Leid, Angst und Hoffnung, Wut und Glück, Enttäuschung und Zuneigung. Ihre Phantasie wird angeregt und sie beginnen, sich eigene Gedanken zu machen und Bilder zu entwerfen. Und genau das brauchen Kinder: einen passenden Raum für ihre Gedanken und Gefühle. Sie benötigen Geschichten, damit sich in ihrem Inneren etwas entfalten und zur Sprache kommen kann.

Kinder finden sich und ihr Leben in biblischen Geschichten wieder

Durch biblische Geschichten erfahren Kinder, dass andere auch schon Ähnliches durchgemacht haben, wie sie selbst. Glück, Verzweiflung, Angst, Vertrauen, Freude, Geborgenheit, Trauer, Wut, Enttäuschung, Ablehnung und Zuneigung - diese Gefühle gehören zum Kindsein dazu. Wenn Kinder hören, wie andere mit diesen Erfahrungen umgegangen sind, können sie diese als Bestandteil des Lebens begreifen. Die biblischen Geschichten helfen Kindern dabei, eine Sprache für die eigenen und fremden Gefühle, Gedanken und Sehnsüchte zu finden. Gerade biblische Geschichten haben sich bewährt, um mit Kindern über die großen und kleinen Fragen des Lebens ins Gespräch zu kommen. Die Bibel zeigt ihnen, dass es auch Alternativen gibt zu dem, was man normalerweise tut: man kann auch rücksichtsvoll sein, einem anderen vergeben oder mutig seine Meinung sagen, wenn Unrecht geschieht. Wo Kindern dies erzählt wird, entdecken sie, dass nicht alles so bleiben muss wie es ist.

Kinder erfahren durch die Bibel, wie verschieden man das Leben gestalten kann

Wenn aus der Bibel erzählt wird, können Kinder miterleben, wie unterschiedlich Menschen sind und wie verschieden sie mit den Herausforderungen des Lebens umgehen: Die einen sind dankbar, auch wenn ihnen Unglück widerfährt, andere verzweifeln schon an „Kleinigkeiten"; die einen zerbrechen daran, wenn sie schuldig geworden sind, andere vertrauen auf Gott und wenden sich in der Not an ihn. Manche nutzen die Schwächen der anderen aus, andere lassen sich auch von den Starken nicht einschüchtern (z.B. David gegen Goliath). Besonders wichtig ist die Bibel für Kinder deshalb, weil sie ihnen zeigt, dass nicht alles so bleiben muss, wie es ist: ich kann anders werden, die anderen können anders werden oder die Situation kann sich verändern. Biblische Geschichten können helfen, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen: Worauf kommt es im Leben an? Woraus schöpfe ich Kraft? Was macht Hoffnung und was entmutigt?

Kinder erleben Gott als Kraftquelle

Gerade biblische Erzählungen sind eine unschätzbare Fundgrube für Worte gegen die Angst und für die Seele. In ihnen wird das zur Sprache gebracht, was sich zwischen Himmel und Erde abspielt und was weniger zu begreifen als vielmehr zu glauben ist. Kinder werden dadurch auch für die Zwischentöne des Lebens hellhörig. Sie lernen, mit einem Schöpfer zu rechnen, dem alles das Leben verdankt. Sie lernen zu schätzen, dass das Leben nicht nur in der eigenen Hand liegt - gerade dann, wenn Angst sich breit macht oder kein Ausweg mehr da zu sein scheint. Kinder brauchen dieses Gefühl, damit sie sich der Welt nicht erbarmungslos ausgeliefert fühlen, sondern Vertrauen in das Leben gewinnen. Dies kann ihnen dabei helfen, sich anders zu verhalten, anders zu denken, anders zu fühlen.

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