Buzz Aldrin stieg 1969 mit der Apollo 11 zum Himmel hinauf – und landete auf dem Mond. Papst Leo XIV. ging als damals 13-Jähriger noch zur Schule. Im Fernsehen zeigten ihm Aufnahmen, wie der frühere NASA-Astronaut oben erste Schritte machte. In diesen Tagen telefonierten die beiden, um „über das Mysterium und die Größe der Schöpfung“ zu reflektieren, im Gedenken an „ein Zeugnis menschlicher Genialität“, so schrieb der Papst auf der Social-Media-Plattform „X". 56 Jahre nach der Mondlandung. Das ist gar kein so großer Schritt, wie man glauben mag.
Naturwissenschaft und Glaube schließen einander nicht aus. Davon zeugt auch die Geschichte des Vatikans. Schon im 19. Jahrhundert erforschten dort Wissenschaftler die Sterne. 1891 ließ Namensvetter Papst Leo XIII. auf dem Hügel des Vatikan eine Sternwarte errichten. Die Lichtverhältnisse änderten sich. Der Himmel über der Stadt wurde zu hell, sodass die Einrichtung umziehen musste: nach Castel Gandolfo, der Sommerresidenz des Papstes. Bis heute aber unterhält der Vatikan eine der ältesten Forschungsstationen der Astronomie.
Leo XIV. hat sich in seiner Rolle als Papst bislang nicht zu seiner Vorstellung vom Universum als Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen geäußert. Sein Astronom Guy Consolmagno betonte zuletzt, wie Glaube und Wissenschaft einander ergänzen, ja sogar bedingen können: „Mein Glaube gibt mir die Zuversicht, mich der Wissenschaft zu widmen. Und die Wissenschaft gibt mir die Werkzeuge, meinen Glauben zu verstehen“, sagte er in einem Gespräch mit „katholisch.de".
Und wie denkt der Vatikan über Außerirdische? Sein Astronom, der sich zuvor auch in der „Herder Korrespondenz“ geäußert hat (vgl. HK, Juli 2025, 56), schließt sie nicht aus. „Die Vorstellung, dass der Mensch einzigartig im Universum ist, stammt nicht aus der Schrift“, sagt Consolmagno. „Das ist eine der vielen naiven Ideen, die von Philosophen der Renaissancezeit gefördert wurden.“