Pfingstnovene

Als Novene (von lat. novem = „neun") bezeichnet man eine neuntägige Andacht zur Vorbereitung auf bestimmte Feste oder wichtige Lebensabschnitte oder als Form intensiver Bitte in persönlichen und allgemeinen Notlagen. Diese Frömmigkeitsform geht auf das Gebet der Urkirche in den Tagen zwischen der Himmelfahrt Christi und der Sendung des Heiligen Geistes am Pfingsttag (Apg 1,13-14) zurück und erfreute sich seit dem 17. Jahrhundert großer Beliebtheit.

Seit der Neuordnung des Kirchenjahres im Jahr 1969 gelangte die bisher im privaten Bereich gepflegte Pfingstnovene in die offizielle Liturgie der Kirche. So legt die „Grundordnung des Kirchenjahres und des Neuen Römischen Generalkalenders" (GOK) fest: „Die Wochentage nach Christi Himmelfahrt bis zum Samstag vor Pfingsten einschließlich bereiten auf die Herabkunft des Heiligen Geistes vor" (GOK 26). Alle Wochentage dieser Zeit besitzen eigene Messtexte, die daran erinnern, dass Christus die Sendung des Heiligen Geistes verheißen hat. Durch die Auswahl von Liedern um bzw. an den Heiligen Geist kann dieser Aussagegehalt gefördert werden (vgl. pgd 5/03, S. 4-5).

Das kirchliche Hilfswerk „Renovabis" gibt alljährlich ein Gebetsheft heraus, das zur Feier der Pfingstnovene einlädt (www.renovabis.de, Suchwort „Pfingstnovene"). Einige christliche Kirchen und kirchliche Gemeinschaften halten die „Gebetswoche für die Einheit der Christen", die auch vom 18.-25. Januar begangen wird, in diesen Tagen und feiern vor Pfingsten spezielle Gottesdienste für die Einheit der Christen.

Manuel Uder

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