Kindertaufe in zwei Stufen

Das neue offizielle Buch für die Kindertaufe, das mit dem ersten Adventssonntag 2007 verpflichtend eingeführt wird, enthält als eine neue Form „Die Feier der Kindertaufe in zwei Stufen". Damit reagieren die Bischöfe auf die Tatsache, dass nicht wenige junge Eltern zwar die Taufe ihres Kindes wünschen, aber eher unklare Vorstellungen von der Bedeutung der Taufe haben. Manche kommen, weil ihre eigenen Eltern dazu dränge, andere, weil sie darin eine Möglichkeit für eine würdige Feier der Geburt des Kindes sehen. Solchen Eltern will die Kirche helfen, in einer Art Elternkatechumenat über eine gewisse Zeit hinweg sich selbst mit dem Glauben auseinanderzusetzen, damit sie bei der Taufe aufrichtig ihr Glaubensbekenntnis ablegen können.

Dieser Weg der Vorbereitung wird eröffnet durch eine Feier, in der zunächst den Eltern und Paten die Frohe Botschaft verkündet wird. Dann werden sie nach ihrer Bereitschaft gefragt, ihre Kinder im katholischen Glauben zu erziehen und ihnen auf ihrem Glaubensweg mit Wort und Tat zur Seite zu stehen. Anschließend wird das Kind mit dem Kreuz bezeichnet und mit Katechumenenöl gesalbt. Schließlich werden die Eltern und Paten gesegnet. - Am Ende des Weges steht als zweite Station die Feier der Taufe. Es geht also bei der neuen Form nicht um eine mehr oder weniger unverbindliche Kindersegnung nach der Geburt, der dann vielleicht irgendwann die Taufe folgen kann, sondern beide Feiern stehen in einem engen Zusammenhang. Das Konzept bietet eine große Chance, junge Eltern für eine intensive persönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben und zu einer Begegnung mit dem kirchlichen Leben zu gewinnen.

Eduard Nagel

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