Kindertaufe

Die Taufe eines Kindes als Säugling oder Kleinkind, eine Praxis, die sich seit dem 4.-5. Jh. durchgesetzt hat, setzt ein christliches Elternhaus voraus, damit das Kind in dem christlichen Glauben aufwächst, den es durch die Taufe angenommen hat. Die Eltern und Paten übernehmen die Verantwortung für eine christliche Erziehung des Kindes. Darum werden in der Tauffeier von ihnen das Glaubensbekenntnis und die Absage an das Böse verlangt.

Die Tauffeier soll in den ersten Lebenswochen stattfinden, in Todesgefahr des Kindes direkt nach der Geburt, damit auch die Mutter teilnehmen kann. Der Taufe geht ein Taufgespräch voraus. Wenn bei diesem Gespräch Unklarheit darüber besteht, ob die christliche Erziehung des Täuflings gewährleistet ist, kann dies zu einem Aufschub der Taufe führen. In diesem Fall kann eine Segensfeier des Kindes stattfinden, in der der Wunsch ausgedrückt wird, die Taufe zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.Weil die Taufe ein Sakrament der Eingliederung in die Kirche ist, soll sie in der Pfarrkirche und nach Möglichkeit unter Teilnahme der Gemeinde stattfinden. Traditioneller Tauftermin ist die Osternacht.

Die Tauffeier hat folgenden Aufbau:

  • Eröffnung der Feier am Kircheneingang mit Begrüßung der Gemeinde und Gespräch mit den Eltern (und Paten);
  • Wortgottesdienst: Lesung(en), Predigt, Bezeichnung des Kindes mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn durch den Spender, die Eltern und Paten, Oration (Gebet), evtl. Salbung mit Katechumenenöl;
  • Spendung des Taufsakramentes: Prozession zum Taufstein, Segnung des Taufwassers, Glaubensbekenntnis, Taufhandlung: Übergießen des Täuflings mit Wasser oder Eintauchen mit den Worten: "[Name des Kindes], ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes";
  • ausdeutende Riten: Salbung mit Chrisam, Anlegen des Taufkleides, Übergabe der Taufkerze, Effata-Ritus;
  • Abschluss: Prozession zum Altar, gemeinsames Gebet des Vaterunsers, Segen und Mariengruß (z.B. in Form eines Marienliedes).

Das Taufsakrament wird in der Regel von einem Priester oder Diakon und im Ausnahmefall (Notfall) von einem Laien gespendet.

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