Liturgische Farben

Das Leben ist bunt. Farben sprechen einen der wichtigsten Sinne an, das Sehen. Sie haben direkten Einfluss auf Gefühle und Körperfunktionen. Sogar unsere Seh-Sinnes-Organe selbst sind farbig: der Augapfel, die sogenannte „Iris". Der griechische Begriff ist der Name der antiken Göttin des Regenbogens, der Mittlerin zwischen göttlicher und menschlicher Welt.

Zur Zeit der frühen Kirche war bunte Kleidung teuer und besonders wertvoll. Die ersten Bischöfe trugen über einem weißen Unterkleid purpurne Obergewänder. Dabei konnte das Kochen des Stoffes mit dem Sekret von Purpur-Schnecken die Farben rosa, rot, dunkelgrün, violett oder schwarz ergeben. Eine Zuordnung bestimmter Farben zu Fest(inhalt)en kennt die Kirche erst seit dem Mittelalter. Verpflichtend ist der „Farbkanon" seit dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert.

Die liturgischen Farben verdeutlichen den besonderen Charakter der jeweiligen Feste und können so den Zugang zum Geheimnis Gottes erleichtern:

  • Weiß für die Oster- und Weihnachtszeit, für Feste des Herrn, Marias, der Engel und der Heiligen (außer Märtyrern), für die Sakramentenfeiern der Taufe, Firmung, Ehe und Weihe.
  • Rot für Palmsonntag, Karfreitag und Kreuzerhöhung, Apostel- und Märtyrerfeste, für Pfingsten und wahlweise für die Feier der Firmung.
  • Grün für die Zeit im Jahreskreis.
  • Violett für den Advent und die Vierzig Tage vor Ostern, möglich auch bei der Liturgie für Verstorbene, für die auch schwarz verwendet werden kann.
  • Rosa als Aufhellung von Violett für den dritten Advent „Gaudete" und den vierten Fastensonntag „Laetare".

Redaktion

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