Exsultet

Der große Osterlobpreis, der nach seinem lateinischen Anfangswort „Exsultet" (= „frohlocke!") heißt, ist der Höhepunkt der Lichtfeier, also des ersten Teils der Osternacht-Feier. Er wird vom Diakon oder einem/r Kantor/in gesungen, während die Gläubigen stehend, ihre an der Osterkerze entzündeten Kerzen in den Händen, lauschen. Das Exsultet ist zugleich:

  1. feierliche Ankündigung des Osterfestes (lat. „praeconium paschale"),
  2. nächtliche Lichtdanksagung,
  3. Lob der Osterkerze (lat. „laus cerei") und
  4. Lobpreis der Osternacht.

Nach dem Aufruf zur Freude geht der Gesang musikalisch wie inhaltlich in eine Präfation über: In hymnischer Begeisterung werden die heilsgeschichtlichen Ereignisse der Pascha-Nacht Israels und der Nacht der Auferweckung Jesu Christi erinnernd vergegenwärtigt, es wird diese Nacht gepriesen und unsere Rettung besungen: „Dies ist die Nacht … O unfassbare Liebe des Vaters ... O wahrhaft selige Nacht ... Der Glanz dieser Nacht gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude." Die wiederkehrende Lichtmotivik („Die Nacht wird hell wie der Tag") kulminiert schließlich im Lob der Osterkerze als Lichtspenderin, die Gott als „duftendes Lob-Opfer" dargebracht wird. Dann richtet sich der Blick auf den wahren Morgenstern: „Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht". Mit dem feierlichen „Amen" stimmt die Gemeinde dem Gehörten zu.

Der Aufruf zu Beginn „töne wider heilige Halle von des Volkes mächtigem Jubel" kann aber auch in dem anschließenden Gemeindelied „O Licht der wunderbaren Nacht" (GL 334) seinen Widerhall finden.

Redaktion

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