Markus Münzel: Ur-Feiertag und Fundament des ganzen liturgischen Jahres. Die Feier des Sonntags in Zeiten pastoraler Veränderungen (Theologie der Liturgie 21), Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2024; 312 S.; 45,00 €; ISBN 978-3-7917-3494-1
Ausgangspunkt der Studie ist die Charakterisierung des Sonntags als „Ur-Feiertag“ und als „Fundament des ganzen liturgischen Jahres“ durch das Zweite Vatikanische Konzil (vgl. SC 106). Der Autor hinterfragt exemplarisch anhand von Pastoralplänen der beiden Diözesen Würzburg und Speyer, wie dieser Anspruch heute in Zeiten struktureller Veränderungen umgesetzt wird.
Das Werk ist in fünf Hauptabschnitte unterteilt, die von einer historischen und theologischen Verortung des Sonntags über eine Analyse aktueller pastoraler Prozesse bis hin zu einer empirischen Untersuchung der Sonntagspraxis reichen. Durchleuchtet wird dabei nicht nur die gegenwärtige Praxis, sondern es werden auch Vorschläge entwickelt, wie die Feier des Sonntags wieder gestärkt werden könnte.
Besonders hervorzuheben ist die empirische Untersuchung der Sonntagsfeier, bei der sowohl die Auswirkungen der Coronapandemie als auch allgemeine Tendenzen des Rückgangs der Teilnahme am Gottesdienst thematisiert werden. Der theologische, pastorale und empirische Perspektiven verbindende Ansatz liefert wertvolle Einsichten in die Bedeutung und die aktuellen Herausforderungen der Sonntagsfeier.
Die Studie lädt zudem dazu ein, den Sonntag als Zentrum des kirchlichen Lebens neu zu entdecken.
Marco Weis: Devotionsorte im Kirchenraum. Zeitgenössische Kirchenräume im Spannungsverhältnis von gemeinschaftlicher Liturgie und persönlicher Devotion (Theologie der Liturgie 20), Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2024; 480 S.; 56,00 €; ISBN 978-3-7917-3456-9
Der Autor der Studie setzt sich mit der Problematik auseinander, dass viele nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil errichtete Kirchenräume stark liturgiefunktional ausgerichtet sind, aber wenig Raum für persönliche Andachtsformen bieten.
Im ersten Teil unternimmt der Autor eine historische Analyse der Devotionsorte und -formen im Kirchenraum (z. B. Reliquien-, Bild- und Eucharistieverehrung). Ein zentraler Teil der Studie ist die Reflexion über die theologische Grundlage der Devotion im Kontext der Liturgie. Der Autor bietet hierfür u. a. einen Überblick über lehramtliche Dokumente und liturgische Bücher seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, die sich mit der Gestaltung von Kirchenräumen und Devotionsorten befassen: Die Kirchenleitung betonte nach dem Konzil zwar die Bedeutung der Liturgie, erkannte aber auch die Notwendigkeit von Orten der persönlichen Andacht und entwickelte entsprechende Richtlinien.
Besonders hervorzuheben ist der Teil des Buches, der sich mit konkreten Raumkonzepten für Devotionsorte befasst, darunter die Kathedrale Our Lady of the Angels in Los Angeles und die Pfarrkirche St. Moritz in Augsburg.
Dr. Manuel Uder, DLI, Trier