Pius Parsch: Die liturgische Predigt. Grundlegung. Neu eingeleitet von Marco Benini (Pius Parsch Studien 19), Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2021; 400 S.; 38,00 €; ISBN 978-3-451-38919-1
Die Neuausgabe von Pius Parschs Schrift
„Die liturgische Predigt“ bietet ein gut überarbeitetes
Faksimile der Originalschrift, mit
klarem Druckbild und deutlicher Lesbarkeit.
Innerhalb seiner Ausführungen zur liturgischen
Predigt betont der österreichische Liturgiepionier
Parsch (1884–1954), dass das
Bewusstsein dafür geschärft werden solle, die
Predigt als Teil der Liturgie anzuerkennen.
Damit müsse sie aber auch eine gewisse theologische
Grundlegung mit sich bringen, um
Liturgie verständlicher zu machen und die
aktive Teilnahme an der Messe zu fördern.
Dem Faksimile steht eine Einleitung des
Trierer Liturgiewissenschaftlers Marco Benini
voran, welche Erklärungen bietet, um
die Ausführungen von Pius Parsch besser
verstehen und einordnen zu können. Dabei
nimmt Benini Bezug auf den zeitgeschichtlichen
Kontext und erklärt Grundanliegen
von Pius Parsch, wie etwa die Verbindung
von Bibel und Liturgie.
Josef Andreas Jungmann: Die Frohbotschaft und unsere Glaubensverkündigung. Neu eingeleitet von Rudolf Pacik (Pius Parsch Studien 20), Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2022; 352 S.; 45,00 €; ISBN 978-3-451-39720-2
In seinem Werk „Die Frohbotschaft und
unsere Glaubensverkündigung“ geht der
österreichische Liturgiewissenschaftler
und Konzilsberater Josef Andreas Jungmann
SJ (1889–1975) der Frage nach, wie
man eine möglichst würdige und wirksame
Verkündigung der christlichen Glaubensbotschaft
in der „heutigen Zeit“ – sprich:
1936 – erreichen könne. Dabei wirft er die
Fragen auf, was verkündigt werden bzw.
was im religiösen Leben, in Liturgie, Gebet
und Andacht im Vordergrund stehen
solle. Jungmann bietet ein Erneuerungsprogramm
an, das Gottesdienst, Katechese,
Predigt und Lebensgestaltung umfasst.
Nach seiner Auffassung ist eine Orientierung
an Jesus Christus der Schlüssel für
Verkündigung und christliche Lebensführung.
Daher solle Jesus Christus der Mittelpunkt
sein, auf den alles ausgerichtet
wird.
Jungmanns Schrift ist ein bedeutendes
Dokument der Liturgischen Bewegung
und in der heutigen liturgiewissenschaftlichen
Forschung eine wichtige Quelle.
Der Salzburger Liturgiewissenschaftler
Rudolf Pacik führt in einer ausführlichen
Vorrede in die Schrift Jungmanns ein. Dabei
gibt er Hintergrundinformationen zur
Entstehungsgeschichte, geht auf zentrale
Themen wie etwa „Christozentrik“ oder
den Missstand der Schul- bzw. wissenschaftlichen
Theologie ein und beschreibt
die Nachwirkungen, die von Jungmanns
Schrift ausgingen.
Theresa Seitz, DLI, Trier