Weltgebetstag für geistliche BerufungenEin Modell für eine Eucharistische Andacht

Am 3. Mai 2020, dem 4. Sonntag der Osterzeit, begeht die Kirche weltweit den Weltgebetstag um geistliche Berufungen, der seit seiner Einführung 1964 durch Papst Paul VI. mit besonderen Gebetsaktionen begleitet wird (z. B. aktuell: www.werft-die-netze-aus.de).

Auch auf Gemeindeebene kann man den Tag gestalten, z. B. mit einer Eucharistischen Anbetung. Die liturgische Ordnung zur Eucharistieverehrung außerhalb der Messfeier findet sich in der 1976 für das deutsche Sprachgebiet herausgegebenen Studienausgabe mit dem Titel „Kommunionspendung und Eucharistieverehrung außerhalb der Messe“ (Download der letzten Fassung von 2003 als PDF-Datei unter https://dli.institute/wp/wp-content/uploads/2017/11/Kommunionspendung-und-Eucharistieverehrung-au%C3%9Ferhalb-der-Messe.pdf. Viele Elemente sind frei gestaltbar (vgl. etwa das „Baukastensystem“ GL 673–682).

Eröffnungsteil

  • Lied: Ich lobe meinen Gott (GL 400)
  • Kreuzzeichen
  • Hinführung:
    Leiter/in:
    Wir leben in einer Zeit, in der unser kirchliches Leben im Umbruch begriffen ist. Die Kirche in Deutschland befindet sich auf dem synodalen Weg, auch hier in N. spüren wir die Auswirkungen eines Gemeindelebens, das sich verändert. Das Angesicht der Kirche wandelt sich, es bleibt nicht gleich. Ihr Ursprung und ihr Ziel sind in Christus fest verankert, aber das pilgernde Gottesvolk ist auf dem Weg durch die Zeit. Und so stehen auch wir heute vor Christus mit unserem ganz persönlichen Glaubensweg, mit unserem Weg, den wir als Gemeinde von N. miteinander gehen.
    Alljährlich sind wir eingeladen, am vierten Ostersonntag miteinander um Berufungen zu beten. Oft denken wir beim Wort „Berufung“ sofort an Priester oder Pfarrer. Aber geistliche Berufung meint vielmehr: Wir beten heute für all jene, die in unseren Kirchen und Gemeinden eine haupt- oder ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Wir nehmen all jene Menschen mit ins Gebet, die mit uns in dieser Zeit auf dem Weg sind, die mit uns zusammen Kirche gestalten. Und wir denken auch an uns selbst und unsere eigenen Aufgaben: Wir beten, dass der Geist Gottes uns neu durchweht, dass er uns Kraft und Energie schenkt, damit wir den Glauben an Christus, den auferstandenen Herrn, freimütig verkünden können. Wir alle sind kraft unserer Taufe zu einem Dienst in der Kirche berufen.

Hauptteil

  • Lied zur Aussetzung: Das Heil der Welt (GL 498 / KG 204)
  • L: Gelobt und gepriesen sei ohne End.
    Alle: Jesus Christus im heiligen Sakrament.
  • Wechselgebet
    L:
    Jesus, du bist jetzt mitten unter uns in der Gestalt des Brotes. Auf unserem Weg durch die Zeit sind wir nicht alleine. Du begleitest uns, du bist der „Immanuel“, der Gott, der mit uns unterwegs ist. Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    A: Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    L: Jesus, du beschenkst uns mit deiner Gegenwart. Und wir dürfen hier sein, vor dir stehen, dich anschauen, dich anbeten. Vor dir müssen wir nichts leisten. Du kennst unser Herz, du weißt um unsere Sorgen und Anliegen. Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    A: Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    L: Jesus, du bist auferstanden von den Toten. Du hast den Tod besiegt und willst uns mit deinem Leben beschenken. Du bist das Leben und die Liebe, nach der wir uns sehnen. Du bist der Weg, der zum Vater führt. Du bist unser Bruder und Freund. Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    A: Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    L: Jesus, du rufst Menschen, dass sie dir nachzufolgen. Du vertraust ihnen die Verkündigung deines Wortes an. Du beauftragst sie, Versöhnung zu wirken, Frieden zu bringen, die Menschen zu lieben. Wo sie nach deinem Beispiel leben, da bist du selbst gegenwärtig. Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    A: Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    L: Jesus, du sendest uns den Heiligen Geist, der die tote Schöpfung zum Leben erweckt. In deinem Geist können wir das Gute tun. In deinem Geist können wir leben und unser Leben sinnvoll gestalten. Im Geist bist du bei uns und ermutigst uns zu einem Handeln nach dem Evangelium. Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    A: Herr Jesus, wir loben und preisen dich.
    L: Jesus, wir loben und preisen dich. Zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist seien dir, unserem Bruder und Freund, Herrlichkeit und Ehre in Ewigkeit.
    A: Amen.
  • Lied: Gottheit tief verborgen (GL 498)
  • Psalmgebet (nach Psalm 103; Kv: GL 57,1 / KG 635)
    Lobe den Herrn, lob ihn,
    seinen Namen und seine Taten,
    in seiner erhabenen Größe und Herrlichkeit,
    in Pracht und Herrschaft,
    lob ihn, meine Seele. – Kv

    Lob ihn, den Herrn,
    der dein Leben trägt und hält,
    der dich führt und leitet,
    der dir Atem gibt und
    dich durch seinen Geist belebt zu leben
    als sein Ebenbild. – Kv

    Lob ihn, den Schöpfer,
    der alles ins Dasein rief,
    der sein Volk befreite,
    in Liebe und Barmherzigkeit
    Israel begegnete. – Kv

    Lobt ihn, den Herrn,
    alle, die ihr loben könnt
    mit eurer Stimme
    mit eurem Dasein
    mit eurem Leben
    mit jedem Atemzug:
    Lobt ihn, den Herrn! – Kv
  • Lied: Tief im Schoß meiner Mutter gewoben (GL 419)
  • Gebet
    Jesus, du berufst mich jeden Tag neu: Es ist mein Auftrag dein Evangelium zu verkünden, dein Wort den Menschen weiterzusagen, meine Mitmenschen mit dir in Berührung zu bringen.
    „Verkündige das Evangelium, und wenn nötig, dann nimm dazu Worte“: Dieser Satz, den der heilige Franziskus von Assisi gesagt haben soll, gilt auch mir: „Verkündige das Evangelium, und wenn nötig, dann nimm dazu Worte.“
    Jesus, gib mir die Kraft, dass mein Handeln und Tun ganz und gar von deinem Evangelium durchdrungen ist. Schenke mir Mut, dort Liebe und Barmherzigkeit zu wirken, wo es nottut. Lass mich Frieden stiften, wo Menschen in Zwietracht und Streit miteinander leben. Und gib mir die Größe, zu verzeihen, auch wenn ich dabei über meinen eigenen Schatten springen muss.
    Jesus, entzünde in mir das Feuer deines Heiligen Geistes, damit ich meine Berufung leben kann. Damit ich in meinem Alltag und in meiner Gemeinde wirken kann, damit ich Kirche mit meinem Leben gestalte.
    Jesus, nimm von mir, alles, was mich von dir und von meinen Mitmenschen trennt und mich hindert, dein Evangelium zu leben. Befreie mich von meiner Ungeduld und meiner Kleinherzigkeit, nimm mir meine Angst und Bequemlichkeit, die mich allzu oft gefangen hält. Befreie mich von der Furcht, ich könnte irgendetwas verlieren, wenn ich mit dir mein Leben wage.
    Herr Jesus Christus, ich stehe vor dir, ich weiß, dass du mich in meine Nachfolge gerufen hast. Für dieses Geschenk danke ich dir. Aber ich bitte dich um deine Kraft und deinen Beistand, ohne die ich meine Nachfolge nicht leben kann. Nur mit dir kann ich dein Evangelium verkünden, nur mit dir kann ich die Menschen mit Gott versöhnen. Gib mir den Mut, den Weg zu gehen, den du mir zeigst und stärke mich auf diesem Weg.
  • Einladung zum stillen Gebet
    L:
    Als Berufene stehen wir vor dem lebendigen Gott, der sich uns in Jesus Christus offenbart hat. Doch wir wissen um unsere eigene Unzulänglichkeit und unser eigenes Versagen in diesem Dienst. Bitten wir Gott, dass er in uns immer neu das Feuer der Berufung entzünde, damit wir zusammen zuversichtlich in die Zukunft gehen können.
  • Stille
  • Lied: Herr, du bist mein Leben (GL 456)
  • Fürbitten:
    L:
    Herr Jesus Christus, Menschen schließen sich dir an und folgen dir nach. Menschen lassen anderes zurück, um frei zu sein für die Verkündigung des Evangeliums. Für sie wollen wir in dieser Stunde besonders beten:
    • Wir beten für alle, die sich in der Weitergabe des Glaubens einsetzen: Für die Lehrer an den Schulen, die Professoren an den Universitäten, für Katechetinnen und Katecheten. Für sie rufen wir zu dir, Christus:
      A: Du sei bei uns, in unsrer Mitte, höre du uns, Gott. (GL 182,2)
    • L: Wir beten für alle, die das Evangelium tagtäglich verkünden: Für alle Hauptamtlichen im pastoralen Dienst, für alle Ordenschristen. Für sie rufen wir zu dir, Christus:
      A: Du sei bei uns …
    • L: Wir beten für alle, die noch um ihre Berufung ringen und für alle, die sich auf einen Dienst in der Kirche vorbereiten. Für sie rufen wir zu dir, Christus:
      A: Du sei bei uns …
    • L: Wir beten für alle, die sich mit ihrer Berufung schwertun, die sich im Gemeindeleben nicht einbringen und die sich bewusst gegen eine aktive Gestaltung der Kirche aussprechen. Für sie rufen wir zu dir, Christus:
      A: Du sei bei uns …
    L: Denn du, Herr Jesus Christus, bist das Leben und die Liebe. Dir sei Lob in Ewigkeit.
    A: Amen.
  • Vaterunser:
    L:
    Mit dem Blick auf unseren Herrn Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie lasst uns beten, wie er selbst es und gelehrt hat:
    A: Vater unser im Himmel …

Abschluss

  • Tantum ergo: Jesus, du bist hier zugegen (GL 592,4)
  • Eucharistischer Segen und Abschluss: GL 592,4
  • Schlusslied: Ich bin getauft und Gott geweiht (GL 491 / KG 4)
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