Die Sorge um die an den Rand gedrängten Menschen erfüllte Grignion (1673–1716) in besonderer Weise. Der französische Priester sah in der Bildung den Ausweg aus der Armut. Darum gründete er 1715 in der Hafenstadt La Rochelle am Atlantik eine Schule für arme Kinder. Dieser Aufgabe widmete sich auch die von ihm 1703 gegründete Gemeinschaft der „Töchter der Weisheit“; die sogenannten Montfortschwestern pflegten zudem Kranke. In der Krankenseelsorge war Grignion selbst im westfranzösischen Poitiers tätig.
Der von den Zeitgenossen sogenannte „gütige Pater von Montfort“ missionierte außerdem im Nordwesten Frankreichs. Als Priesterterziar im Dominikanerorden predigte er dort bei zahlreichen Volksmissionen. Sein Ansatz war die beständige Erinnerung an die eigene Taufe und das darin gegebene Versprechen. Dieses Anliegen, sich Christus durch das Gedächtnis der Taufverpflichtungen zu weihen, hob Papst Johannes Paul II. 1987 als Montforts Vermächtnis hervor.
Bereits 1888 war er selig- und 1947 heiliggesprochen. In Köln ist ihm eine Kirche geweiht, an der Monfortianer wirken, eine Gemeinschaft, deren Mitglieder vor allem in Südamerika, Afrika und Indien für Behinderte und in Elendsvierteln tätig sind.