Forum Weltkirche. Zeitschrift für kontextuelle Theologien 3/2017

Heft 3/2017Schwerpunkt: Burkina Faso

Inhalt

Burkina Faso – der Name des Landes heißt übersetzt »Land der aufrechten Menschen«. Dass dieser Name Programm ist, haben die Burkinabè, wie die Einwohner des Landes heißen, in der jüngsten Geschichte unter Beweis gestellt. Im September 2015 widersetzten sie sich einem Militärputsch, und die amtierende Regierung wurde wieder eingesetzt, so dass im November 2015 reguläre Wahlen stattfinden konnten. Nun gilt es, die Demokratie zu festigen – eine Aufgabe, an der sich auch die Kirche beteiligt.

Burkina Faso könnte auch das Land der jungen Menschen heißen. Denn ungefähr ein Drittel der Einwohner sind zwischen 15 und 35 Jahren alt. Sie sind ein wichtiger Teil der aktiven Zivilgesellschaft. Aber angesichts einer schwachen Wirtschaft stellt sich die Frage, ob diese jungen Menschen in Burkina Faso eine Zukunft finden oder ob sie ihr Land verlassen und andernorts, wohl auch in Europa, ihr Glück suchen werden.

Burkina Faso könnte auch Land der Armut heißen. Im Human Development Index liegt das Land auf Rang 183 von 188 Staaten. Denn Burkina Faso hat wenig natürliche Ressourcen. Chancen für die Entwicklung bietet also vor allem die Bildung und Ausbildung der Menschen, ein Feld, auf dem der Staat und die Kirche in Burkina Faso eng zusammenarbeiten.

Schließlich könnte Burkina Faso das Land der religiösen Vielfalt heißen. Das friedliche Zusammenleben der Religionen in dem westafrikanischen Land gilt seit vielen Jahren als vorbildlich. Aber diese Harmonie ist durch jüngere Entwicklungen bedroht und erfordert einen verstärkten Einsatz im interreligiösen Dialog.