Ihre PostLeserbriefe

Neugierig

Zum Artikel „Die ‚eucharistischen Wunder‘ des Carlo Acutis“ (CIG Nr. 35, S. 4)

Mit einer Heiligsprechung soll den Menschen ein Vorbild im Glauben gegeben werden. Welches Vorbild gibt Carlo Acutis? Tägliche Messe, wöchentliche Beichte, Beten für die „Armen Seelen“ und Eucharistiefrömmigkeit. Da schlagen wohl manche Herzen in Rom höher: Endlich ein junger Mensch, der so lebt wie in alten Zeiten! Mich dagegen befremdet so etwas in unserer Kirche.

Evelyn Globig-Meyer, Bremen

Carlo Acutis war fast noch ein Kind, als er starb. Ich frage mich, wer ihn diesen Glauben gelehrt hat. Wer hat diesen religiös begabten jungen Menschen dazu angeleitet, sich um die Armen Seelen zu sorgen und für sie zu beten, statt sich um die vielen armen Menschen auf dieser Erde zu kümmern? Die Toten sind in Gott geborgen. Wir sollten uns um die Lebenden kümmern.

Ursula Kaufmann, Völklingen

Es ist schon mehr als erstaunlich, wie hier ein Bogen gespannt wird von Carlo Acutis über „Hostienpilze“ zu Judenpogromen im Mittelalter. Kein Wort hingegen zu dem in jeder Hinsicht vorbildhaften Leben des Jugendlichen, was im Kern zu seiner Heiligsprechung geführt hat, ganz zu schweigen von einem anerkannten Wunder auf die Fürsprache des Jungen. Vielleicht nimmt sich der Autor einmal die Zeit, eines der letzten dokumentierten Hostienwunder in Liegnitz (Polen) zu besuchen: ereignet 2013, seit 2016 offiziell anerkannt.

Dr. Dirk Hertle, Bautzen

Der Artikel bietet ein starkes Stück Rhetorik und Meinungslenkung. Ist alles, was über Acutis so berichtet wird, nicht doch mit dem Wort „angeblich“ zu belegen? Der „Hype“ gleichsam nur eine mediale „Schimmelpilzerscheinung“? Ich bin neugierig, mir selbst ein Bild von diesem Carlo Acutis zu machen, mich selbst unvoreingenommen mit ihm auseinanderzusetzen. Zu welcher Einschätzung mich diese Beschäftigung führen wird, weiß ich noch nicht.

Dr. Michael Alperowitz, Ilvesheim

Mitfeiern

Zum Beitrag „Gegenwartsbewältigung“ (CIG Nr. 35, S. 5)

Angesichts der sterbenden Pfarrgemeinden finde ich auch, dass wir möglichst bald anfangen müssten, „die guten alten Hauskirchen“ neu zu gründen beziehungsweise intensiv dafür Werbung zu machen, sich dort auszutauschen, das Wort Gottes zu hören und miteinander zu beten. Die katholische Kirche muss anfangen, ein anderes System als das Weihepriestertum zu finden, um demokratischere Leitungsstrukturen vor allem auch in Dörfern aufzubauen.

Bernhard Frey, Karlsruhe

Eine kleine Randbemerkung zu diesem sehr lesenswerten Artikel: Volle Zustimmung zu all dem, was der Autor mit der Feier des Sonntagsgottesdienstes verbindet. Mich irritiert jedoch sein Schlusssatz. Warum spricht er vom „Gottesdienstbesuch“? Wen besucht man da? Nach meinem Verständnis geht es um participatio actuosa, um tätige Teilhabe, also um aktive Zugehörigkeit zur Versammlung und damit Mitfeier.

Dr. Anna Hennersperger, Passau

Zwiespältig

Zur Bildnachricht „Kirche auf Rädern“ (CIG Nr. 34, S. 1)

Dieses Foto weckt bei mir zwiespältige Gefühle und Gedankengänge: Gut, dass die Kirche auf diese Weise erhalten bleiben kann. Ganz ohne weitere Rohstoffe werden wir nicht auskommen, auch für erneuerbare Energien benötigen wir sie. Umso besser, wenn wir sie innerhalb Europas fördern können, das macht uns weniger abhängig von unsicheren Staaten und Lieferwegen. Aber wie weit wollen wir für unseren Rohstoffhunger gehen? Wollen wir wie beim Kohletagebau nicht nur Kirchen umsiedeln, sondern ganze Dörfer und dabei Menschen ihrer Heimat berauben und komplette Landschaften auf Jahrzehnte verwüsten? Oder wären wir stattdessen bereit, unseren Überfluss runterzufahren?

Norbert Müsch, Rees

Kindgerecht

Zu den „Impulsen aus der Zeitenwende“

Jede Woche freue ich mich auf das Erscheinen des CIG. Als kleinen Leckerbissen am Schluss genieße ich dann immer die „Impulse aus der Zeitenwende“ mit den Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt. Ich schneide sie regelmäßig aus und schicke sie einer Familie, deren Kind ich in meiner aktiven Zeit auf den Namen Benedikt getauft hatte. „Eine bessere Gute-Nacht-Geschichte gibt es nicht“, schrieb mir letztens die Mutter des achtjährigen Jungen.

Siegbert Keiling, München

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