Einstimmung zum Thema "In höchsten Tönen"Begrüßung

Mönche in weißen Gewändern in einer Kirche beim Singen, einer im Mittelpunkt vor einer Reihe Büchern auf Ständern mit alten Kirchenliedern, die anderen unscharf im Hintergrund
Hätte die Fotografin nur eine Millisekunde später abgedrückt, sähen wir den Zisterziensermönch mit geöffnetem Mund. Singen ist nur schwer abzubilden, ein flüchtiges Tun – und vielleicht auch deshalb so eng mit dem Glauben verbunden. „Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde“ (Ps 51,17), so erklingt es im Stundengebet der Kirche wie hier im österreichischen Stift Heiligenkreuz.© Foto: Katharina Ebel / KNA

 

Durchatmen“ – das war im August unsere Empfehlung, unser Wunsch für Sie, liebe Leserin, lieber Leser. All der Stress sollte einmal abfallen, Erholung sich einstellen, bevor es dann zum Herbst mit neuen Kräften, neuer Energie wieder ans Werk geht. Hoffentlich konnten Sie solche Momente in den vergangenen Wochen erleben!

Mit dieser Ausgabe knüpfen wir ans Durchatmen an. Denn Atemholen ist auch nötig, wenn die Stimme zum Singen ansetzt. Im September beschäftigen wir uns mit dem Gesang – vor allem, aber nicht ausschließlich, in Gottesdienst und Kirche. Vielleicht ist unser Leseangebot ja eine kleine Zusatzmotivation für all die Chöre und Musizierenden, die in diesen Tagen schon den Blick auf die Gottesdienste im Advent und zu Weihnachten richten, die sie mit Gesang und Musik bereichern werden. Die Proben dafür fangen ja schon in diesen Wochen an – und sind bekanntlich oft richtig harte Arbeit. Danke für diesen Einsatz!

Nicht planen konnten wir, dass das Singen in den Sommerwochen sogar Schlagzeilen produziert hat. Da war zum einen die Diskussion um mutmaßliche Kürzungen beim Allgemeinen Cäcilienverband, der Dachorganisation der Kirchenmusik in Deutschland. Zum anderen hat Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow Empörung hervorgerufen, als er vorschlug, die Nationalhymne künftig mit einem neuen Text zu singen. Beide Debatten – und vor allem die engagierten Reaktionen – zeigen: Hier geht es nicht um etwas, das sich emotionslos verhandeln ließe. Sondern beim Singen ist immer auch das Herz betroffen. Das sieht im Übrigen auch der Landesmusikrat Schleswig-Holstein so. Die Stimme ist „das Instrument, das uns zu Menschen macht“, schreibt das Gremium. Und deshalb hat es diesem „Instrument“ das ganze Jahr 2025 gewidmet.

 

Zum Titelmotiv: Höher oder tiefer? Schneller oder langsamer? Aber immer mit Leidenschaft! Beim Singen muss man auf die anderen hören und einen gemeinsamen Rhythmus finden, wenn alles gut zusammenklingen soll. Dazu gehört viel Übung – wie bei diesem Chor aus Hannover, der für den Internationalen Gospelkirchentag probte. Doch wenn es dann so weit ist, der Gesang in perfekter Harmonie durchs Kirchengebäude schallt und die Zuhörer für einen Moment ganz in die Welt der Klänge eintauchen lässt, dann wissen alle: Die Arbeit hat sich gelohnt!

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