Bei dem zwei Gramm schweren Stück, das aus nahezu reinem Gold gefertigt wurde, handelt es sich um einen Viertelstater. So wird der Nennwert der Münze bezeichnet. Auf der Vorderseite ist ein stilisierter Kopf, vermutlich der eines Tieres, eventuell eines Hirsches, zu erkennen. Auf der Rückseite sind ein geöffneter Halsring mit verdickten Enden, ein Stern mit abgerundeten Ecken und eine Kugel dargestellt. Vergleichbare Stücke finden sich vor allem im nordböhmischen Siedlungsgebiet der Kelten. Sie datieren in das 3. Jahrhundert v. Chr. Bei der Münze handelt es sich zweifelsfrei um eine keltische Münzprägung.
![Goldene Münze mit erhabenem, kreisförmigem Muster in der Mitte]() © Landesamt für Archäologie Sachsen
Landesarchäologin Regina Smolnik: „Keltische Münzen sind in Sachsen eine Rarität. Obwohl Sachsen außerhalb des keltischen Siedlungsgebiets liegt, ist dieser wertvolle Neufund ein weiterer Beleg dafür, dass es regelmäßige Kontakte und Verbindungen gab.“ Wir bezeichnen das Objekt zwar als ‚Münze‘, aber man darf davon ausgehen, dass der nahezu prägefrische Fund wohl kaum im Sinne einer Münzwirtschaft im Umlauf war. Vielmehr wird es sich um ein Statussymbol oder einen Wertspeicher einer Oberschicht gehandelt haben, die über Handelsbeziehungen zu den Kelten verfügte.“
© Landesamt für Archäologie Sachsen
Landesarchäologin Regina Smolnik: „Keltische Münzen sind in Sachsen eine Rarität. Obwohl Sachsen außerhalb des keltischen Siedlungsgebiets liegt, ist dieser wertvolle Neufund ein weiterer Beleg dafür, dass es regelmäßige Kontakte und Verbindungen gab.“ Wir bezeichnen das Objekt zwar als ‚Münze‘, aber man darf davon ausgehen, dass der nahezu prägefrische Fund wohl kaum im Sinne einer Münzwirtschaft im Umlauf war. Vielmehr wird es sich um ein Statussymbol oder einen Wertspeicher einer Oberschicht gehandelt haben, die über Handelsbeziehungen zu den Kelten verfügte.“
Bis vor Kurzem waren in Sachsen nur zwei keltische Münzfunde bekannt. Ein Stück, das im 19. Jahrhundert gefunden wurde, gilt heute als verschollen. Die intensiven Feldbegehungen der letzten Jahre haben den Fundbestand um neun weitere Münzen ergänzt. Unter diesen befindet sich lediglich ein weiteres, jedoch unverziertes Goldobjekt. Es weist jedoch eine vergleichbare Wölbung auf. Aufgrund dieser Wölbung wird dieser keltische Münztyp auch „Regenbogenschüsselchen” genannt. Der Name geht auf den Aberglauben zurück, dass sich dort, wo der Regenbogen die Erde berührt, ein Schatz befindet und die schüsselförmigen Goldstücke vom Himmel gefallen sind. Der Aberglaube entstand vermutlich dadurch, dass sich ähnliche Münzen oft nach starken Regenfällen auf Äckern fanden, wo sie durch das Regenwasser aus der Erde gewaschen wurden.
Bislang galt eine andere Silbermünze, ein Büschelquinar, der 2007 bei Zauschwitz gefunden wurde, als die älteste Münze Sachsens. Münzen dieses Typs wurden im frühen ersten Jahrhundert v. Chr. in Süddeutschland geprägt. Mit dem goldenen Neufund haben wir nun den Beleg, dass noch ältere Münzobjekte in Sachsen vorkamen. Das Regenbogenschüsselchen von Gundorf ist somit derzeit die älteste Münze Sachsens.
Meldung Landesamt für Archäologie Sachsen