Alt? Von wegen!
Sie sind um die 80 – und voller Pläne, Leidenschaft und Neugier: Menschen, die beweisen, dass Alter keine Grenze, sondern Freiraum ist. In diesem Buch erzählen 25 inspirierende Persönlichkeiten, wie sie ihren sogenannten »Ruhestand« leben – nicht im Rückzug, sondern mit Aufbruchsstimmung – im freudigen Unruhestand. Ob Elke Heidenreich, Marie-Luise Marjan, Reinhold Messner, Peter Kraus, Reiner Calmund oder Alice Schwarzer – sie alle berichten von Mut, Sinn und neuer Lebenslust. Ihre Geschichten zeigen: Wer neugierig bleibt, altert nicht, sondern wächst an neuen Aufgaben.
Ein Buch über Leidenschaft statt Langeweile – und lustvolle Arbeit als Antwort auf die große Sinnfrage: Werde ich noch gebraucht? Denn selbstbestimmte Arbeit ist das beste Anti-Aging, darin sind sich die 25 Lebenskünstler in diesem Buch auf ihren Wegen zum Glück einig.
„Ich fühle mich wie im Spätsommer meines Lebens. Ich habe das Alter zu meinem Freund gemacht.“ Marie-Luise Marjan
„Ich gehe das Alter an. Nicht mit Angst und Schaudern. Sondern mit Neugier und Vertrauen.“ Peter Kraus
Interview mit dem Autor
Sie haben in den letzten Monaten 25 Prominente zum Thema „Gutes Alter“ interviewt. Wie lautet Ihr Resümee?
Manfred Otzelberger: Es gibt so viele Wege zum Glück. Aber einen Königsweg haben alle dieser jungen Alten, die ich als „Generation Unruhestand“ bezeichne, beschritten: Sie sind Macher und machen einfach weiter mit dem, was Ihnen Sinn gibt und Vergnügen bereitet. Sie scheren sich einen Teufel um die Rente mit 63, die viele Menschen in Wahrheit ausbremst, sie schenken sich Erfüllung durch Arbeit.
Welche Vorteile haben ältere Menschen gegenüber jüngeren aus Ihrer Perspektive?
Otzelberger: Sie haben schon eine enorme Lebensleistung in sich, ganz viel Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Sie müssen nicht mehr, sie können. Und wenn sie nicht rosten und lahmen wollen, müssen sie aktiv bleiben. Arbeit ist ein Geschenk, denn das Gefühl, gebraucht zu werden, ist durch nichts zu ersetzen.
Gibt es etwas, das Ältere erleben, mit dem sie als jüngere Menschen überhaupt nicht gerechnet haben?
Otzelberger: Ja, dass sie im Alter oft glücklicher sind als in der Jugend. Als junger Mensch hat man schauderhafte Vorstellungen vom Alter. Wir müssen wegkommen vom Bild der Alten, die nur gebrechlich, krank, einsam und unnütz sind. Das ist eine Minderheit. Aber dieses Umdenken und Umparken im Kopf hat jeder Mensch auch ein bisschen selbst in der Hand. Selbstermächtigung ist das Zauberwort.
Die Jahre zwischen 60 und 100 müssen also nicht im Horror von Demenz und Lebensmüdigkeit enden?
Otzelberger: Ach was. Eine positive Einstellung zum Alter ist wichtig, keine resignierte. Und da sind die 25 Prominenten, mit denen ich erhellende Gespräche geführt habe, wegweisend. Manche wie Reinhold Messner verlieben sich sogar mit über 80 und finden ihren Lebensmenschen. Man muss nicht prominent sein für Altersglück. Ich kenne auch glückliche Friseurinnen, Kinobesitzerinnen und Unternehmer über 80, die quicklebendig sind. Leben kann zu allen Zeiten kostbar und köstlich sein.