Frühkindliche Sexualentwicklung professionell begleiten

Das Portrait von Ulrike Fetzer, die Chefredakteurin der Zeitschrift Kleinstkinder
© Edi

Kinder unter drei Jahren entdecken die Welt vor allem über ihren Körper – und lernen so auch sich selbst kennen. Die psychosexuelle Entwicklung beginnt nicht erst in der Pubertät, sondern bereits mit der Geburt. Schon im ersten Lebensjahr erleben Kinder Nähe, Berührung und Geborgenheit als Grundlage für Bindung und Vertrauen. Dies bildet den Beginn ihrer sexuellen Identität.

Im zweiten Lebensjahr wird der eigene Körper bewusster wahrgenommen. Selbstberührungen, die Entdeckung der Geschlechtsorgane oder das Interesse an Körperunterschieden sind typische Entwicklungsphänomene. Im dritten Lebensjahr treten erste Rollenspiele auf, Kinder stellen Fragen zu ihrem Körper oder dem anderer – und erkunden soziale Grenzen.

Konzeption & Grundhaltung

In einer ganzheitlichen Sexualpädagogik geht es darum, diese Entwicklungen sensibel zu begleiten – nicht mit Erwachsenenblick, sondern aus kindlicher Perspektive. Es geht um Selbstwahrnehmung, Körpergefühl und emotionale Sicherheit, aber auch um Schutz, Werte und Sprache. Pädagogische Fachkräfte sind auf diesem Weg wichtige Bezugs- und Orientierungsfiguren.

Umso wichtiger ist es, dass Einrichtungen ein tragfähiges sexualpädagogisches Konzept entwickeln: Was ist entwicklungsangemessen? Wie reagieren wir bei bestimmten Verhaltensweisen? Welche Haltung wollen wir gemeinsam vertreten? Und wie beziehen wir Eltern transparent und vertrauensvoll mit ein?
Frühkindliche Sexualität ist ein sensibles Thema – aber vor allem eine große Chance für eine gesunde Entwicklung.

Herzliche Grüße

Ulrike Fetzer
(Chefredakteurin)

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