Im Laufe der nächsten Jahre werden immer mehr qualifizierte Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung fehlen. Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach schätzt den Bedarf an Fachkräften auf mindestens 200.000 bis zum Jahr 2030. Trotz des Mangels an Fachkräften werden stetig neue Aufgaben beschlossen, darunter der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Primarstufe ab 2026. Für eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung müsse die Politik Herausforderungen sofort angehen, so Silberbach.
Frühkindliche Bildung als Fundament für die gesellschaftliche Teilhabe
Frühkindliche Bildung ist das Fundament für eine erfolgreiche Teilhabe an der Gesellschaft. Sie stellt zudem die Basis für lebenslanges Lernen dar. Chancengerechtigkeit herrscht dann, wenn alle Kinder, unabhängig von der sozialen, kulturellen oder familiären Herkunft, dieselben Chancen auf qualitative Bildung haben. Silberbach weist auf die Spätfolgen von Untätigkeit im Bildungssektor hin und betont, dass ein frühzeitiges adäquates Investment in diesem Sektor lohnenswert sei. Dass kommunale Arbeitgebende eine finanzielle Aufwertung des frühpädagogischen Berufsfeldes dennoch verweigern, sei ihm unbegreiflich.
Maßnahmen zur Qualitätssicherung
Silberbach fordert eine optimierte Personalakquise, die einem bundesweiten, wissenschaftlich fundierten Fachkraft-Kind-Schlüssel Rechnung trägt. Das bedeutet laut der stellvertretenden Vorsitzenden der
dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft, Sandra van Heemskerk, für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren eine Aufschlüsselung von 1:3 und bei älteren Kindern ein Verhältnis von 1:7. Sie sieht darüber hinaus in der Beschäftigung von Alltagshelfern im Rahmen nicht-pädagogischer Aufgaben eine Chance, um mehr Menschen auf das Berufsfeld aufmerksam zu machen.
Quelle:
Beamtenbund und Tarifunion | www.dbb.de