Die Angaben zum Münchener Kantorale (MK) beziehen sich auf den Band Heiligengedächtnis (H) (München 2018)
Gesang zur Eröffnung
GL 270 Kreuz, auf das ich schaue
Einführung in die Feier
Ein Esel hängt am Kreuz – so haben sich die Römer in den ersten Jahrhunderten über den christlichen Glauben lustig gemacht. Für sie war das Kreuz ein Ort, den man meidet, weil er zutiefst negativ konnotiert ist. Für uns Christen ist ein Leben ohne Kreuz dagegen undenkbar! Christus hat diesen Bedeutungswandel bewirkt: Durch seine Auferstehung ist aus dem Zeichen des Todes ein Symbol für das Leben geworden. Im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung. Im Kreuz ist unser christlicher Glaube wie in einem Brennglas zusammengefasst.
Schriftlesungen
Erste Lesung: Num 21,4–9
Wenn jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickt, blieb er am Leben
Einführung: Wie Schlangengift wirken Unzufriedenheit und Auflehnung gegen Gott. Erst nach der Einsicht, dass sie dieses Gift selbst ausgelegt haben, erkennen die Israeliten die am Stab erhöhte Schlange als Zeichen der Rettung und des Lebens.
Lesung
aus dem Buch Númeri.
In jenen Tagen
brachen die Israeliten vom Berg Hor auf
und schlugen die Richtung zum Roten Meer ein,
um Edom zu umgehen.
Das Volk aber verlor auf dem Weg die Geduld,
es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf
und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt?
Etwa damit wir in der Wüste sterben?
Es gibt weder Brot noch Wasser
und es ekelt uns vor dieser elenden Nahrung.
Da schickte der HERR Feuerschlangen unter das Volk.
Sie bissen das Volk
und viel Volk aus Israel starb.
Da kam das Volk zu Mose
und sagte: Wir haben gesündigt,
denn wir haben uns gegen den HERRN und gegen dich aufgelehnt.
Bete zum HERRN, dass er uns von den Schlangen befreit!
Da betete Mose für das Volk.
Der HERR sprach zu Mose:
Mach dir eine Feuerschlange
und häng sie an einer Stange auf!
Jeder, der gebissen wird,
wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.
Mose machte also eine Schlange aus Kupfer
und hängte sie an einer Stange auf.
Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde
und zu der Kupferschlange aufblickte,
blieb er am Leben.
Wort des lebendigen Gottes.
Antwortpsalm
Ps 78 (77),1–2.34–35.36–37.38ab u. 39 (Kv: vgl. 7b): GL 517 (Kv) + MK 284
Zweite Lesung: Phil 2,6–11
Christus Jesus erniedrigte sich; darum hat ihn Gott über alle erhöht
Einführung: Wie kann einer, der wie ein Verbrecher am Kreuz gestorben ist, zum Herrn und Erlöser werden? – Auf diese Frage antwortet Paulus mit diesem Hymnus.
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Philíppi.
Christus Jesus war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein,
sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht
und ihm den Namen verliehen,
der größer ist als alle Namen,
damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu
und jeder Mund bekennt:
„Jesus Christus ist der Herr“ –
zur Ehre Gottes, des Vaters.
Wort des lebendigen Gottes.
Ruf vor dem Evangelium: GL 175,2 Halleluja + MK 285
Evangelium: 3,13–17
Der Menschensohn muss erhöht werden
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus:
Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen
außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist:
der Menschensohn.
Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat,
so muss der Menschensohn erhöht werden,
damit jeder, der glaubt,
in ihm ewiges Leben hat.
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,
sondern ewiges Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Leitgedanken zur Verkündigung
Als die Israeliten mit dem Tod konfrontiert sind, finden sie in der aufgehängten Kupferschlange das Leben (1. Les.). Wer auf Gott vertraut, wird gerettet (Psalm). Das ist auch das Schicksal Christi (2. Les.). Durch ihn will Gott die Welt retten und erlösen (Ev.). In der Torheit des Kreuzes offenbart sich Gottes Macht (Tagesgebet).
Fürbitten
Das Kreuz ist unsere einzige Hoffnung in einer Welt, die dem Tod verfallen ist. Zu Christus, der sterbend am Kreuz das Leben für uns errungen hat, lasst uns vertrauensvoll beten:
- Für alle Menschen, die Gott für ihr Leben abgeschrieben haben und nichts mehr von ihm erhoffen.
– Stille – V: Jesus, unser Leben und unsere Hoffnung. A: Erhöre unser Gebet.
- Für alle, die aufgrund ihres Glaubensbekenntnisses oder ihrer Weltanschauung verfolgt und ausgegrenzt werden.
- Für alle, die sich für eine gesunde Kommunikation zwischen den Menschen einsetzen.
- Für alle, die in ihrem Leben schwer zu tragen haben und mit eigenen Problemen hadern.
- Für alle, die gestorben sind und die wir mit unseren Gebeten begleiten.
Dein Kreuz, Herr Jesus Christus, verbindet Himmel und Erde, Gott und die Menschen. Dafür danken wir dir heute und an jedem Tag unseres Lebens.
Spendung und Empfang der Kommunion
- Gabenbereitung: GL 185 Du hast, o Herr, dein Leben
oder ein passendes Lied aus dem Diözesanteil
- Kommunion: GL 640,2 So sehr hat Gott die Welt geliebt (Kv) + MK 289
- Danklied: GL 297 Wir danken dir, Herr Jesu Christ
Liedpläne für das „Katholische Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz“ (KG) finden sich auf der Website des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz.
Einführung und Fürbitten: Fabian Brand
Schrifttexte: Mess-Lektionar 1982 ff. © 2018 staeko.net