Tabernakel

Der Begriff „Tabernakel“ (von lat. tabernaculum = „Zelt, Hütte“) bezeichnet das Gehäuse zur Aufbewahrung der Eucharistie in Brotgestalt. Während man die (Kranken-)Kommunion in der Alten Kirche noch in Kästchen aufbewahrte, kamen im Mittelalter schrankartige Formen (z. B. „Sakramentshäuschen“) in Mode. Seit dem 16. Jahrhundert setzte sich mehr und mehr die Gewohnheit durch, den Tabernakel mit einem Altar - bei kleineren Kirchen meist mit dem Hochaltar - zu verbinden. Diese Praxis wurde später als verbindlich vorgeschrieben.

Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil setzte sich die Idee durch, dem Tabernakel, wo es von den architektonischen Gegebenheiten her möglich ist, einen anderen Ort als den Altar zuzuweisen. So heißt es in der Allgemeinen Einführung in das Römische Messbuch: „Es wird sehr empfohlen, die Eucharistie in einer vom Kirchenraum getrennten Kapelle aufzubewahren, die für das private Gebet der Gläubigen und die Verehrung geeignet ist“ (AEM 276). Durch die räumliche Auslagerung solle weiterhin vermieden werden, dass den Gläubigen bei der Messfeier die eucharistische Gegenwart des Herrn bereits von Beginn an präsent ist.

Der Tabernakel muss aus festem, undurchsichtigem Material gefertigt und verschließbar sein, da er - ganz profan - eine Schutzfunktion für den in ihm aufbewahrten Herrenleib besitzt. Eine äußere Kennzeichnung erfährt der Tabernakel für den Kirchenbesucher durch das Ewige Licht.

Manuel Uder, Trier

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