Martina Bär

Dr. theol. habil., ist Professorin für Fundamentaltheologie an der Universität Graz und Vorsitzende von AGENDA, dem Netzwerk katholischer Theologinnen*.

Was empfinden Sie als Ihre Stärke?
Unterschiedliche Perspektiven verstehen zu wollen.

Was stört Sie an sich selbst?
Ungeduld

Welche Eigenschaft schätzen Sie bei anderen Menschen?
Mich faszinieren Menschen, die sich unvoreingenommen und mit offenem Herzen auf andere Menschen einlassen können.

Welche Eigenschaft stört Sie bei anderen Menschen?
Mich stört, wenn Menschen schlecht übereinander reden, um absichtlich eine starke negative Wirkung zu entfalten.

Wer hat Sie stark beeinflusst?
Es gibt viele Menschen, die in den unterschiedlichen Lebensphasen wichtig waren. Ideell jedoch immer wieder neu und uneinholbar: Jesus von Nazareth.

Welcher Theologe fasziniert Sie?
Mich faszinieren zunehmend Theologinnen, die in einem männergeprägten Universitätssystem ihre Theologie wirksam entfalten konnten und zugleich politisch aktiv waren, wie zum Beispiel Dorothee Sölle oder Elizabeth A. Johnson.

Welche Bibelstelle gibt Ihnen (heute) Kraft für den Alltag?
„… denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. Amen.“

Was ärgert Sie an der Kirche?
An der institutionellen Kirche empört mich der Widerspruch zwischen der menschenfreundlichen Botschaft Jesu und der strukturellen Diskriminierung von Frauen, non-binären oder queeren Personen; ihr Umgang mit sexueller und spiritueller Gewalt und der mangelnde Mut zum Eingeständnis der eigenen Fehlbarkeit.

Was wünschen Sie der Kirche?
Es ist schwierig, der Kirche im Singular etwas zu wünschen, denn Kirche besteht ja aus konkreten Personen – sie ist eine Gemeinschaft. In dem Sinne wünsche ich uns Katholik/-innen, Mut zur Mündigkeit und zu Konflikten, so dass wir uns gemeinsam weiterentwickeln und unsere Spiritualität im Raum der Kirche frei entfalten können.

Was wünschen Sie sich von der Kirche?
Von der römisch-katholischen Kirche: Reformen in Richtung Demokratisierung.

In welchen Momenten empfinden Sie tiefes Glück?
Wenn sich so etwas wie die Gnade des Augenblick ereignet, also etwas Unverfügbares, Geschenktes: eine tiefe Begegnung, eine „göttliche Fügung“, Musik.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Vertraue dem Prozess des Lebens! „Nur Gott weiß, was dieser neue Geist, der sich in dir formt, am Ende sein wird.“ (Teilhard de Chardin)

Für welche Hobbys nehmen Sie sich Zeit?
Musik und Tanz

Wer ist Ihr Lieblingsschriftsteller?
Viele! Beispielsweise Juli Zeh, Toni Morrison, Giocanda Belli

Welche Musik bevorzugen Sie?
Klassik und Jazz

Von welchem Leben träumen Sie heimlich?
Von meinem jetzigen in einem mediterranen Land mit ein bisschen mehr Freizeit.

Was möchten Sie im Leben erreichen?
Viel Gutes, Liebevolles und Nachhaltig-Sinnvolles.

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