Das Krankenhaus der Colonia Dignidad (Gebundene Ausgabe)

Von „El Lavadero“ zu „Villa Baviera“

  • wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
  • 1. Auflage 2025
  • Gebunden
  • 572 Seiten
  • ISBN: 978-3-534-64246-5
  • Bestellnummer: P3642469

Eine historiographische Rekonstruktion des Krankenhauses der Colonia Dignidad

Wie war es möglich, dass die Colonia Dignidad mehr als vier Jahrzehnte lang bestehen konnte – obwohl die dort begangenen Verbrechen öffentlich bekannt waren?
Eine Antwort auf diese Frage sucht Evelyn Hevia Jordán mit ihrer Forschungsarbeit über das Krankenhaus der „Sociedad Benefactora y Educacional Dignidad“ (SBED). In einer historiografischen Rekonstruktion betrachtet die Autorin diese Einrichtung aus verschiedenen Perspektiven: als medizinische Einrichtung und als Ort der Repression.
Die Colonia Dignidad rechtfertigte die Gründung ihres Krankenhauses mit dem offensichtlichen Mangel an Gesundheitsversorgung in einer abgelegenen Region im Süden Chiles, die in den 1960er Jahren von Armut geprägt war. Evelyn Hevia Jordán zeigt jedoch auf, dass ein entscheidender Beweggrund für die Errichtung des Krankenhauses auch ein „Schussunfall“, gewesen sein könnte, den Paul Schäfer 1963 erlitt. Denn das Überleben des Anführers der Siedlung sollte unbedingt gesichert werden.
Rund um das Krankenhaus entwickelte die Führungsgruppe der Colonia Dignidad Diskurse, Technologien und Praktiken zur Unterwerfung der Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung. Als aufrührerisch geltende Personen wurden mit Psychopharmaka misshandelt und monatelang im Krankenhaus eingesperrt. Sogar Kinder wurden dort mit Elektroschocks gequält. Das Krankenhaus war außerdem Teil einer „Tarnstrategie“, mit der die Colonia Dignidad rechtsextreme Kreise unterstützte, die 1973 den Putsch in Chile beförderten, und es spielte eine Schlüsselrolle bei verschiedenen Formen der politischen Repression während der Diktatur (1973–1990).
Dieses Buch beleuchtet die Phasen der Errichtung und Institutionalisierung (1961–1972), der Konsolidierung (1972–1989) sowie der Krise und Schließung des Krankenhauses (1989–2005). Es beleuchtet die zentrale Bedeutung des Krankenhauses für das Verständnis der komplexen Geschichte der Colonia Dignidad seit ihrer Gründung in Chile, die die Aufarbeitung in Chile und Deutschland bis heute prägt.

Autorin

Evelyn Hevia Jordán (geb. in Santiago de Chile, 1981) ist Psychologin und promovierte Historikerin an der Freien Universität Berlin. Seit 2014 arbeitet sie zur Aufarbeitung der Colonia Dignidad. Derzeit lebt sie in Berlin, wo sie das Rayuela Kollektiv e.V. zur zeitgeschichtlichen Erinnerung mitgründete und den Forschungsbereich von Inveca e.V. leitet.

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