Pompeii Reset: digitale Technologien rekonstruieren das 'verlorene Pompeji'

Ein Forschungsteam der Humboldt-Universität zu Berlin und des Archäologischen Parks Pompeji widmet sich im Rahmen des Projekts „Pompeii Reset“ dem digitalen Wiederaufbau der verschütteten Stadt am Vesuv. Ziel ist es, mit modernster 3D-Technologie die verloren gegangenen oberen Stockwerke pompejanischer Häuser zu rekonstruieren und so neue Einblicke in das Leben der antiken Bewohner zu gewinnen.

Virtuelles Modell eines zweistöckigen Hauses mit beschädigten Wänden, Treppe und Trümmern auf dem Boden
© Parco Archeologico di Pompei

Die im Jahr 79 n. Chr. beim Vesuvausbruch verschüttete Stadt Pompeji gilt als einzigartiges Zeitfenster in die Antike. Doch trotz ihres außergewöhnlichen Erhaltungszustands klaffen in ihrem architektonischen Bild noch immer große Lücken, vor allem an den Stellen, an denen sich einst die Obergeschosse der Wohnhäuser befanden. Diese „verlorenen” Teile des antiken Stadtgefüges stehen nun im Zentrum des neuen  Forschungsprojekts „Pompeii Reset”.

Modell eines weißen Hauses mit roten Ziegeldächern, mehreren Fenstern und einer Außentreppe zum Obergeschoss.
© Parco Archeologico di Pompei
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist das Haus des Thiasos in der Regio IX, eines der jüngst untersuchten Gebäude. Eine monumentale Treppe, die scheinbar ins Nichts führte, inspirierte die Forscher zu der Hypothese, dass hier einst ein Turm gestanden haben könnte – ein Symbol von Macht und Reichtum der lokalen Elite. Diese Annahme wird auch durch antike Literatur und pompejanische Wandmalereien gestützt, in denen Türme als architektonisches Motiv der Villen immer wieder auftauchen.

Der im E-Journal der Ausgrabungen von Pompeji veröffentlichte Artikel „Der Turm des Hauses der Thiasos. Ein neues Forschungsprojekt zur Dokumentation und digitalen Rekonstruktion des ‚verlorenen‘ Pompeji“ präsentiert erste Ergebnisse der nicht-invasiven Forschungen. Das Projekt „Pompeii Reset” verfolgt einen zweistufigen Ansatz: Zunächst wird das Erhaltene präzise digital dokumentiert, anschließend wird das Fehlende auf Basis dieser Daten modelliert und virtuell rekonstruiert – ein Prozess, der neue Erkenntnisse über die antike Lebenswelt ermöglichen soll.

„Die archäologische Forschung in Pompeji ist äußerst komplex. Neben der Feldarbeit mit Ausgrabungen, die intakte Lebenszusammenhänge in der Antike freilegen und neue Geschichten über die Tragödie des Ausbruchs erzählen, gibt es auch nicht-invasive Forschung, die aus der Untersuchung und Rekonstruktion von Hypothesen zu dem besteht, was nicht erhalten geblieben ist, aber unser Wissen über die Stätte vervollständigt “, sagt Parkdirektor Gabriel Zuchtriegel.

Meldung HU Berlin und Parco Archeologico di Pompei

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