Die zehn beliebtesten deutschen Weihnachtslieder
Weihnachtslieder überall, im Radio, auf dem Weihnachtsmarkt, in den Geschäften. Längst ist das Repertoire international, kaum ein aktueller Pop-Star, der keine Weihnacht-CD aufnimmt. Englische Lieder sind beliebt. Doch die geheimen Stars sind immer noch die deutschen, klassischen Weihnachtslieder. Hier das Ergebnis einer Umfrage der Bauer Media Group 2016 (bei 1006 Befragten) bezüglich des liebsten deutschen Weihnachtslieds:
- Stille Nacht, heilige Nacht: 54,8 %
- Oh du Fröhliche: 43,6 %
- O Tannenbaum: 43,3 %
- Leise rieselt der Schnee: 36,4 %
- In der Weihnachtsbäckerei: 34,9 %
- Schneeflöckchen, Weißröckchen: 34,5 %
- Kling, Glöckchen, klingelingeling: 32,3 %
- Fröhliche Weihnacht überall: 32,2 %
- Ave Maria: 29,5 %
- Alle Jahre wieder: 28,7 %*
Doch was steckt hinter den Weihnachtsliedern? Woher kommen sie? Welche Geschichte haben sie? Hier zumindest zwei Erklärungen:
„Oh Du Fröhliche“ für Waisenkinder
Kaum zu glauben: der Weimarer Dichter dieses fröhlichen Weihnachtsliedes, Johannes Daniel Falk (1768-1826) hat vier seiner sieben Kinder durch Typhus verloren. Er gründete nach diesem Schicksalsschlag ein Waisenhaus. Den dort lebenden Kindern hat er vermutlich 1815 dieses Lied gewidmet. Die Melodie stammt aus einem italienischen Marienlied. Der Text von Falk besang damals auch andere Feiertage wie Ostern und Pfingsten. 1826 machte sein Gehilfe, Heinrich Holzschuher, ein Weihnachtslied daraus.
Stille Nacht, heilige Nacht: ein Lied geht um die Welt
Das beliebteste deutsche Weihnachtslied wurde in fast jede Sprache der Welt übersetzt. Das hätten der Arnsdorfer Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber und sein Hilfspfarrer Joseph Mohr nicht zu träumen gewagt, als sie 1818 ihr frisch komponiertes Weihnachtslied in einer kleinen Kirche in Oberndorf bei Salzburg erstmals spielten. Das dieses Lied so weltberühmt wurde, ist unter anderem dem Orgelbauer Karl Mauracher zu verdanken, der es, als er die desolate Orgel der Kirche reparierte, hörte. Er brachte es nach Fügen, wo es der dortige Kirchenchor sang. Die Geschwister Rainer aus diesem Kirchenchor durften 1822 vor dem Habsburger Kaiser Franz I. und Zar Alexander I. singen – und wählten unter anderem „Stille Nacht, heilige Nacht.“ Von da an eroberte das Lied die Welt.
Drei Tipps für gemeinsames Weihnachtsliedersingen
Kennen Sie das? Es ist Weihnachten, die Geschenke sind ausgepackt und jemand sagt: „Lasst uns singen!“. Der Vater setzt sich ans Klavier und los geht es. Doch spätestens bei der zweiten Strophe ratlose Gesichter: „Wie ging das nochmal…?“ Mit etwas Vorbereitung haben Sie und Ihre Lieben mehr Spaß beim Singen:
- Klären Sie einige Wochen vor dem Fest: wer in der Familie bereit ist, an Weihnachten mit einem Instrument zu begleiten.
- Treffen Sie gemeinsam eine Liederauswahl
- Fertigen Sie Kopien von den Noten- und Textblättern an, so dass jeder alle Strophen mitsingen kann
- Vielleicht hat jemand Lust, dazwischen kleine Weihnachtsgeschichten zu lesen?
Weihnachten mal anders
Sie haben Ihre Weihnachts-CDs schon rauf und runter gehört? Wie wäre es mit etwas Abwechslung. Weihnachtslieder mal ganz anders präsentiert:
- Keltische Weihnacht
- Weihnachtslieder in Kombination mit Geschichten von Anselm Grün
- Vertonte kleine Weihnachtsgeschichten von Clemens Bittlinger
- Weihnachtslieder auf der Panflöte
- Klassische Weihnachtskonzerte
- Für einen besinnlichen Adventsnachmittag: Die Weihnachtsoratorien