Computersucht: Gefangen im Netz

Das Internet ist das Tor zur Welt. Es ist eine große Spielwiese und ein riesiges Shopping-Center. Doch man kann sich in den Weiten seines Netzes auch verlieren.

Computersucht: Kind starrt auf Bildschirm
© Pixabay / Andi Graf

Viele Handys teilen einem auf Wunsch regelmäßig mit, wie lange man die letzte Woche durchschnittlich gesurft hat. Das Wetter checken, einen Film schauen, etwas recherchieren, den Urlaub planen oder eine neue Jacke kaufen – da kommt ganz schön etwas zusammen. Und so sind es täglich durchschnittlich schnell 1 bis 2 Stunden, in denen man auf den Bildschirm starrt. Doch wann spricht man von Computer- und Internetsucht?

Definition von Internetsucht

Man nennt sie auch Online- oder Computersucht: das ständige Surfen oder Spielen im Computer. Dabei sind die Süchtigen in ganz unterschiedlichen Gefilden unterwegs, dazu gehören:

  • Computerspiele
  • Sexuelle Inhalte
  • Shopping
  • Soziale Medien
  • Entertainment
  • Politische Interessensgruppen

Symptome der Computersucht

Von Sucht spricht man dann, wenn jemand ein Verhaltensmuster entwickelt, was ihm gesundheitlich, sozial oder psychisch schadet. Im Fall der Computersucht sind das

  • Gesundheitliche Folgen wie Schlafstörungen, Augenreizungen, Haltungsschäden, Verwahrlosung, Übergewicht
  • Soziale Folgen wie Vereinsamung, Verlust sozialer Kontakte, Verarmung bei Spiel- oder Shoppingsucht, Arbeitslosigkeit
  • Psychische Folgen wie Phobien, Ängste, Depressionen, Abhängigkeit

Doch es sind nicht die Symptome allein, die eine Computersucht auszeichnen.

Woran merke ich, dass ich Computersüchtig bin?

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Kann ich in der echten Welt der Mensch sein, der ich gern bin?
  • Lebe ich tragfähige Freundschaften?
  • Habe ich auch außerhalb der Internetwelt Erfolgserlebnisse und Spaß?

Wenn Sie eine der Fragen mit Nein beantworten, dann sind Sie zumindest gefährdet, auf lange Frist abhängig vom Computer zu werden – falls Sie nicht gegensteuern.

Therapie von Onlinesucht

Oft verdrängen wir mit einer Sucht unangenehme Gefühle wie Einsamkeit, Angst, Traurigkeit oder Wut. In der Onlinewelt finden wir Tag und Nacht Filme, Ansprechpartner, Gleichgesinnte. Eine Therapie ist erst sinnvoll, wenn die Betroffene oder der Betroffene einen Leidensdruck empfindet und etwas verändern möchte. Als erster Schritt kann man eine Beratungsstelle vor Ort suchen – oder auch im Netz. Dort gibt es inzwischen ein gutes Hilfsangebot.

In vielen Therapien werden folgende Fragen gestellt:

  • Wie geht es mir? Welche Gefühle verdränge ich?
  • Selbstverachtung: Wie denke ich über mich?
  • Was gibt mir das Netz?
  • Was vermisse ich im realen Leben?
  • Was macht mir im Internet Freude? Was davon kann ich ins „reale Leben“ holen?

Traumwelt Internet

Das Internet bietet viele Möglichkeiten. Es gibt dem Einzelnen anonyme Macht, die er oder sie in Hass-Posts missbrauchen kann. Oder es lässt in Spielen jemanden zum Helden werden, der sonst unscheinbar durch die Welt geht. Es befriedigt unsere Bedürfnisse nach Kontakt, von Bedeutung zu sein und etwas zu leisten. Es gibt einen großen Forschungszweig, der die Wirkung von Spielen untersucht und dazu nutzt, Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu generieren. Zum Beispiel mit sozialen Computerspielen. Diese bauen etwa das Szenario, dass die Welt kurz vor dem Verbrauch aller Erdölreserven stehe, auf. Die Spieler suchen nach Ersatz-Lösungen. Je mehr Spieler, desto mehr Ideen. Und wer weiß, vielleicht ist ein Geistesblitz darunter, der in der „realen“ Welt zu einer echten Verbesserung führt!

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