Marienverehrung

Maria ist die Mutter Jesu Christi. Nach Lk 1,26-38 war sie mit Josef verlobt, als der Engel Gabriel ihr die Botschaft brachte, sie werde als Jungfrau einen Sohn gebären, den Messias. Marias Vertrauen in Gott und sein Wirken an ihr verdeutlicht ihre Antwort: "Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinemWort". In diesem Gehorsam, der sich auch in ihrer Rolle bei der Hochzeit zu Kana ("Was er [Jesus] euch sagt, das tut", Joh 2,6) abzeichnet, ist sie Vorbild der Kirche. Sie verweist in ihrem ganzen Leben auf Jesus Christus und ist nur in Verbindung mit ihm zu sehen. Die Verehrung Mariens bildet darum keine Alternative oder gar Konkurrenz zur Gottesverehrung, wie manche Extremformen vermuten ließen (und lassen).

Maria, die Mutter des Sohnes Gottes, also der 2. Person des dreifaltigen Gottes, wird als Gottesmutter verehrt. In ihr wird die neue Eva gesehen, die frei von der Erbsünde als erster Mensch an der leiblichen Auferstehung ihres Sohnes Jesus teilhat. Dies wird mit dem Hochfest "Aufnahme Mariens in den Himmel" (15. August) gefeiert. Das "Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens", welches auf die oben erläuterte Freiheit Mariens von der Erbsünde Bezug nimmt, wird am 8. Dezember gefeiert.

In der Volksfrömmigkeit haben sich besonders im Mittelalter eigene Formen der Marienverehrung herausgebildet: Der Rosenkranz, eine Andachtsform, welche basierend auf dem "Gegrüßet seist du, Maria" (vgl. Lk 1, 28) in so genannten Gesätzen das Leben Jesu aus der Perspektive Marias betrachtet. Der "Engel des Herrn" (vgl. Lk 1, 28.38; Joh 1, 14), welches morgens, mittags und abends gebetet wird, stellt eine kleine Alternative der Laien zum Stundengebet dar. In ihm wird das Geheimnis der Menschwerdung Christi betrachtet. Das Pilgern zu Marienwallfahrtsorten (Lourdes, Fatima) erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Auch in Klöstern gibt es eine große Tradition der Marienverehrung. Das kirchliche Stundengebet schließt am Abend mit der Marianischen Antiphon, also einem Anruf Mariens, im Jahreskreis meistens dem "Salve Regina".

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