Verdrängung bis zum Ende

»Das Verschwinden des Josef Mengele« ist ein beklemmender Film über die Nachkriegszeit. Ab 23. Oktober im Kino.

Nahaufnahme eines Mannes, der aus einem Autofenster schaut
Josef Mengele (August Diehl) auf der Flucht.© Lupa Film/CG Cinema/Hype Studios

»Papa, was hast du in Auschwitz gemacht?«, fragt der Sohn des berüchtigten Lagerarztes Josef Mengele seinen Vater in der Romanverfilmung »Das Verschwinden des Josef Mengele«. Dazu muss er ihm erst um die halbe Welt nachreisen: Mengele ist vor allem deswegen der KZ-Arzt, um den sich die meisten Legenden ranken, weil er nach dem Zweiten Weltkrieg in Südamerika untertaucht und dort lange unbehelligt und von den Behörden geduldet lebt, bis er eines natürlichen Todes und ohne jede Reue stirbt.

Die erstickende Enge eines Nachkriegsdeutschlands

Der Film zeigt Mengeles Leben auf der Flucht und die Kontakte zu seiner Familie in Schwarz-Weiß und vermittelt dadurch eindringlich die erstickende Enge eines Nachkriegsdeutschlands, in dem ehemalige, entrüstete Nazis noch immer den Ton angeben und so tun, als wäre der Krieg noch nicht vorbei, geschweige denn verloren.

Lupa Film et al. 2025, 135 Minuten 

Trailer:

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