Wikinger-Grabstätte nördlich von Aarhus entdeckt

Archäologen aus Moesgaard haben in Lisbjerg nördlich von Aarhus eine Grabstätte aus der Wikingerzeit entdeckt. Die Gräber enthalten zahlreiche spektakuläre Objekte, die auf Verbindungen zur dänischen Monarchie hinweisen könnten.

Vorsichtige Bergung der Schachtel auf der Ausgrabung in Lisbjerg.
Vorsichtige Bergung der Schachtel auf der Ausgrabung in Lisbjerg.© Moesgaard Museum

In der Nähe der Stadt Lisbjerg, sieben Kilometer nördlich von Aarhus, wurden 30 Gräber aus der Wikingerzeit entdeckt. In mehreren dieser Gräber wurden Grabbeigaben wie Perlen, Münzen und Keramik gefunden. In einem Grab fand man zudem eine ungewöhnliche Schachtel. Diese enthielt eine etwa 14 cm lange Schere, eine silberne Filigranperle, möglicherweise eine Brosche, eine Nadel und wahrscheinlich ein Band mit Goldfaden. Zudem wurden die Überreste der Verstorbenen in Form von Zähnen und Knochen gefunden.

Röntgenaufnahme der Schachtel von Lisbjerg
Röntgenaufnahme der Schachtel von Lisbjerg Moesgaard Museum
Die Grabstätte steht höchstwahrscheinlich mit dem Adelshof Stormandsgården bei Lisbjerg aus der Wikingerzeit in Verbindung, der weniger als einen Kilometer entfernt liegt. Stormandsgården war von einem markanten Palisadenzaun mit einem drei Meter breiten, nach Süden gerichteten Eingangsportal umgeben, von dem aus man Aros über die alte Hauptstraße erreichen konnte. Das eingezäunte Gelände umfasste rund 19.000 m², was etwa zwei Hektar entspricht.

"Die in den Gräbern gefundenen Gegenstände deuten darauf hin, dass es sich bei den Bestatteten um Personen mit hohem Status handelt. Es könnte sich um die Großfamilie des Hofes selbst handeln, die hier begraben liegt“, sagt Mads Ravn. Er ist Leiter des lokalen Kulturerbes bei Moesgaard, promovierter Archäologe und hat sich auf die Wikingerzeit spezialisiert.

Die in einem der Gräber gefundene Kiste gehörte wahrscheinlich einer bedeutenden Frau, die mit Schmuck und persönlichen Gegenständen begraben wurde. Die ca. 32 x 32 cm große Dose besteht aus Holz, vermutlich Eiche, und ist mit Beschlägen an den Ecken, Seiten und am Deckel versehen. Zudem verfügt sie über einen feinen Verschlussmechanismus. An mehreren Stellen finden sich Hinweise darauf, dass die Beschläge versilbert sind. Entlang der Seiten sowie von den Ecken über den Deckel bis zum oberen Beschlag befinden sich feine Nieten. Die Kiste ist eine der wenigen ihrer Art, die bislang bekannt sind. In Haldum, das etwa 12 Kilometer von Lisbjerg entfernt liegt, wurde eine ähnliche Kiste gefunden.

In der Umgebung von Aarhus wurden bereits zahlreiche bedeutende Objekte und Siedlungen aus der Wikingerzeit entdeckt. Aarhus war in der Wikingerzeit eine der wichtigsten und ältesten Städte Dänemarks und fungierte als Zentrum des Königs und des internationalen Handels.

Meldung Moesgaard Museum

Das Jahresabonnement der ANTIKEN WELT

Nutzen Sie den Preisvorteil!

  • Abopreisvorteil (D):
    99,- € zzgl. 6,30 € Versand (D) statt 131,55 € im Einzelkauf
  • inkl. Digitalzugang
  • 11.- € pro Ausgabe im Abo
  • insgesamt 9 Ausgaben im Jahr: 6 reguläre Hefte und 3 Sonderhefte
  • ohne Risiko, jederzeit kündbar 
Jetzt gratis testen

Das Jahresabonnement der Archäologie in Deutschland

Nutzen Sie den Preisvorteil!

  • Abopreisvorteil (D):
    99.- € zzgl. 6,30 € Versand (D) statt 131,55 € im Einzelkauf
  • inkl. Digitalzugang
  • 11,- € pro Ausgabe im Abo
  • insgesamt 9 Ausgaben im Jahr: 6 reguläre Hefte und 3 Sonderhefte
  • ohne Risiko, jederzeit kündbar 
Jetzt gratis testen